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Iglu-Dorf Zugspitze

„So hatten wir uns das nicht gedacht...“ - das waren unsere Gedanken als wir im Schneegestöber in den Alpen ankamen. Wir planten eine Übernachtung auf Deutschlands höchstem Berg im Igludorf, doch nach Urlaub sah es bei unserer Ankunft nicht gerade aus...

 

Tag 1 - 02.04.2015

Am frühen Donnerstag bei Wolken und Regen machten wir uns auf in Richtung Süden in die Alpen. Unterwegs dann rief uns eine nette Dame vom Igludorf an: „Ihre Ãœbernachtung im Iglu kann stattfinden...“ Häh? Okay - Der Haken an der Sache war nur, dass wir so ziemlich die einzigen Menschen waren, die überhaupt  auf den Berg rauf konnten. Das gesamte Skigebiet, wie auch alle Lifte, Gondeln und sogar die Zugspitz-Bergbahn – eine beeindruckende Zahnradbahn – waren wegen „Niklas“ - eines der schwersten Stürme der letzten Jahre mit Windgeschwindigkeiten von über 200km/h auf der Zugspitze – geschlossen. Glücklicherweise konnte für die Gäste des Igludorfes eine Sonderfahrt organisiert werden.

So vertrieben wir uns die Wartezeit mit herzhaftem, bayerischem Essen im Braustüberl in Garmisch-Patenkirchen, während der Schneeregen an die bunten Fensterscheiben der Gästestätte peitschte ;-)

 

In voller Wintermontur stiegen wir in den einzigen Waggon der Zahnradbahn  und die abenteuerliche Fahrt auf den Berg begann.

Steil bergauf auf der Strecke wurde aus dem Regen Schnee und wir tauchten in die Winterwelt der Zugspitze ein. Unterwegs allerdings musste unsere Bahn mehrfach halten, da die Mitarbeiter der Bahn extra für unseren Zug die verschneiten und eingefrorenen Schienen und Weichen per Hand freischaufeln mussten. Nach einer langen Tunneletappe am Ende der Strecke erreichten wir schließlich  die Bergstation des Skigebietes auf 2.600m Höhe.

 

Eigentlich sollte es nur eine kurze Sicherheitseinweisung geben und dann sofort weitergehen nach draußen ins Igludorf, doch der Schneesturm machte es für’s Erste unmöglich. Wir mussten weiter in der Hütte Sonn-Alpin ausharren, während der Wind draußen an den Fenstern vorbeiheulte.

 

Gegen 18 Uhr endlich ging es los – alle warm eingemummelt stapften wir durch den frischen Schnee. Die dünne Höhenluft und die Tatsache, dass man immer wieder zentimetertief im Schnee versank machte den kurzen Weg von Schritt zu Schritt anstrengender.  Und da waren wir auch schon – bei einer Sichtweite von max. 10m tauchte vor uns plötzlich eine Holztür im Schnee auf. Unser Guide Andi musste erstmal die Schneeschaufel schwingen, bis die Gruppe endlich aus dem Schneegestöber ins Iglu konnte. Aus dem Schnee in den Schnee. 

Das gesamte Igludorf wurde in dem Thema „Afrika im Schnee“ gestaltet und designed. Im Flur begrüßte uns eine Dromedar-Karawane aus Schnee, während in den Zimmern Elefanten, Löwen, Erdmännchen, Nashörner und vieles mehr die Wände und Decken zierten. Die Betten waren ebenso aus Schnee und fassten die Matratzen ein, die zum Schutz vor der Kälte mit flauschigem Fellen bedeckt waren. So war es echt schwierig sich für eines der toll gestalteten Iglus zu entscheiden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem sich alle ein Iglu ausgesucht hatten gab es schon gleich den ersten Glühwein – super um wieder etwas Gefühl in die Finger zu bekommen. In der großen Runde zusammen mit den anderen Eskimos J gab es dann reichlich Käsefondue in alle Variationen: klassisch, mediterran  oder mit Kirschwasser – hicks.

 

Bevor es dann in den kuscheligen Pärchen-Schlafsack ging, durften wir uns nochmal im Iglu-Whirlpool aufwärmen. In unserem Iglu, schön einkuschelt in unserem Expeditions-Schlafsack,  konnten wir die Nacht trotz Kälte und Minusgraden gut schlafen.

Ankunft im Iglu-Dorf

Schlaf-Iglu

Schlaf-Iglu

Bar-Iglu

Tag 2 - 03.04.2015

 

Klopf, Klopf – es ist kurz vor 4 Uhr morgens...

Och nee... Anziehen hieß es -  und dann Warten mit der Gruppe im marokkanisch gestalteten Bar-Iglu. Leider war es nix mit gemütlicher Bar – wir mussten das Igludorf evakuieren, da im Skigebiet Lawinengefahr bestand und diese gesprengt werden mussten (die hätten doch damit bis 8 Uhr warten können....).

 

So stapfte die Gruppe mit Müdigkeit in den Augen wieder zurück zur Hütte zurück.  Da das Personal der Gastro noch lange nicht am Arbeitsplatz war, gab es weder Kaffee noch Frühstück. Also blieb uns nur noch etwas Schlaf in einem der Konferenzräume auf dem Boden mit unserem Schlafsack zu tanken. Doch mit Einschlafen war es nicht so einfach, denn immer wieder erschütterten die laufenden Lawinensprengungen die Hütte.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl fielen wir zurück in den Schlaf, um einige Stunden später überraschenderweise und sehr zur allgemeinen Freude von warmen Sonnenstrahlen geweckt zu werden.

 

Auch während des Frühstücks hielten die Lawinensprengungen an. Wir konnten aus dem Fenster live miterleben, wie sich die Schneemassen in einer riesigen weißen Wolke den Hand hinunter bewegten – besser als Kino, und alle blickten gespannt nach draußen.

 

Ab ca. 9 Uhr wurde dann endlich das Skigebiet geöffnet und wir nutzten die Gelegenheit bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein, das Igludorf  nochmal im Hellen zu sehen. Was uns erwartete war ein Schneehaufen mit Holztür – Mmh , so sah das gestern nicht aus, oder?

Es hatte gestern Nacht so geschneit, dass die Bahn gar nicht ins Tal fuhr – so musste man mit der Seilbahn erst hoch zur Zugspitzen-Spitze. Da wir das sowieso wollten, ging es mit der Gondel nun die restlichen 362m bergauf.

Für die kurze Nacht bei Schneesturm  wurden wir mit einer tollen Aussicht von Deutschlands höchstem Berg belohnt. Die Sicht reichte fast 160 km weit in alle Richtungen, sogar bis in die italienischen Dolomiten.

 

Unterwegs nach Füssen, unserer nächsten Station, machten wir in Österreich noch einen kurzen Halt, um auf der längsten Fußgängerhängebrücke der Welt, der „Highline 179“, einmal von der Burg Ehrenberg aus die Schlucht zu überqueren.

 

Unser Weg führte uns über die Romantische Strasse (rommandisch heißt des uff hessisch ;-) an den Fuß der Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau.

Bevor es hoch zum Schloss Neuschwanstein ging, mussten wir uns erst in der Kassenschlange einreihen, um am Ende dann doch kein Ticket für eine Schlossführung mehr zu bekommen. Der Andrang war so groß, dass bereits um kurz nach drei die letzten Karten bis 18 Uhr verkauft waren.

-> Tip: Reserviert eure Karten bis zu 2 Tage im Voraus unter: www.neuschwanstein.de, dann könnt ihr eure Karten direkt ohne Schlangestehen abholen und kommt garantiert ins Schloss.

 

Um zum Schloss zu gelangen, kann man neben einem Shuttlebus auch die Pferdekutsche nehmen – wir wählten jedoch den Klassiker: zu Fuß. Gut 40 min. braucht man den Weg hoch zum Schlosstor – der Innenhof ist zum Glück auch ohne Ticket zugänglich.

In weiteren 10 min. Fußweg erreicht man die Marienbrücke, von der aus man den besten Blick auf das Schloss und den dahinter liegenden Forggensee hat.

 

Zurück in Füssen bummelten wir noch ein wenig durch die gemütliche Altstadt

und besuchten das Hohe Schloss und die Heiliggeist-Spitalkirche.

Mit einem kühlen Bier ließen wir den Abend nach bayrischer Tradition ausklingen.

Lawinensprengungen zum Frühstück

Blick von der Zugspitze bis auf die Dolomiten

Gipfel der Zugspitze

Blick von der Zugspitze auf den Eibsee und das Umland

Schloss Neuschwanstein

Alpsee und Schloss Hohenschwangau

Tag 3 - 04.04.2015

 

Da das Wetter leider wieder von Sonnenschein auf Schneeregen umgeschlagen war, fielen Wandertouren und anderes Outdoor-Programm ins Wasser. Da wir aber auch noch nicht nach gleich nach Hause wollten, machten wir einen kleinen Umweg zur Wieskirche in Steingaden. Die Wieskirche bei Steingaden ist eine der berühmtesten Rokokokirchen der Welt. Von Außen eher schlicht betritt man einen im Rokokostil reich verzierten Innenraum. Die Außensäulen sind aufwändig gestaltet und die große Kuppel schmückt ein sehr aufwändiges Deckenfresko. Dies ist die bedeutendste Darstellung in der Kirche, welche den wiederkommenden Christus und die Versöhnung mit der Welt durch die göttliche Gnade darstellt.

 

Fazit: Auch wenn  das Wetter sich nicht immer von seiner besten Seite gezeigt hat, war unser Kurzurlaub in die Alpen ein tolles und außergewöhnliches Erlebnis und auf jeden Fall weiterzuempfehlen.

 

Alle Infos zum Igludorf findet Ihr bei Interesse unter: www.iglu-dorf.com

 

Die Wieskirche in Steingaden

Deckenfresko der Wieskirche

Panorama über den Innenraum der Wieskirche

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