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Istanbul & Indonesien

Unsere Reiseroute

Reisezeitraum:

23 Tage - 29.04.-21.05.2016

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Start- und Endpunkt:

Frankfurt/Main

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Stops entlang der Route:

Frankfurt - Istanbul - Jakarta - Bandung - Yogjakarta - Prambanan - Borobudur - Mt. Bromo - Ijen-Krater - Pemuteran - Ubud - Bedugul - Munduk - Jatiluwih - Tanah Lot - Sanur - Palembang - Jakarta - Frankfurt

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Zurückgelegte Strecke:

3.744 km

Tag 1 - 29.04.2016 - Flug nach Istanbul

Wie fast jedes Jahr beginnt unser großer Urlaub mit einem kurzen Städtetrip, um uns schon langsam an wärmere Klimazonen und lange Sightseeing-Touren zu gewöhnen. In diesem Jahr führt unser Zwischenstopp uns für 2 Tage nach Istanbul. Wegen der schlechten Sicherheitslage und der vielen Reisewarnungen hatten wir lange mit uns gehadert, ob wir wirklich die Stadt besichtigen oder doch lieber außerhalb in die ruhigere Umgegend ausweichen sollten. Schlussendlich haben wir aber beschlossen, es darauf ankommen zu lassen und ein Apartment mitten im Zentrum Istanbuls gewählt. Die Zimmerpreise sind mit den ausbleibenden Touristen natürlich ebenfalls total im Keller, und so ergattern wir ein zentrales 4er-Apartment mit Panoramablick für gerade mal 19,00 EUR pro Nacht.

 

Planmäßig landen wir um 19:10 Uhr in Istanbul - zu allem Überfluss ist aber Julias Backpack nicht mitgeflogen worden, sondern steht, wie wir später erfahren, noch in Frankfurt. Am selben Tag besteht keine Chance mehr, an das Gepäck zu kommen, deshalb lautet unser erster Programmpunkt: Shopping! Und zwar alles, was man für eine Nacht so braucht. Die Airline verspricht uns, das Gepäck mit dem nächsten Flieger auf direktem Weg nach Istanbul zu liefern - bis spätestens am nächsten Morgen um 05:00 Uhr werde es uns ins Apartment gebracht. Wir sind erstmal beruhigt.

 

Im Apartment werden wir super zuvorkommend mit türkischen Kaffee begrüßt, und bevor wir schlafen gehen nutzen wir noch die Zeit für einen kurzen Stadtbummel durchs Viertel Kumkapi, um uns unsere Verärgerung über das vergessene Gepäck mit "Turkish Delight", den typisch türkischen Köstlichkeiten, zu versüßen.

Tag 2 - 30.04.2016 – Istanbul

Als wir am Morgen aufstehen, ist unser fehlendes Gepäck natürlich noch nicht wie versprochen ins Apartment geliefert worden – stattdessen verspricht man uns, es komme nun aber wirklich mit dem Flieger am selben Tag um 16 Uhr. Na gut, also gibt’s erstmal nichts Frisches zum Anziehen. Wir holen uns stattdessen ein leckeres Frühstück – natürlich nicht ohne den obligatorischen türkischen Tee – im Café um die Ecke. Gestärkt starten wir unsere Tour zum Grand Bazar, den wir sogar zufällig direkt finden :) Wir nutzen die Gelegenheit und screenen schonmal das Angebot, bevor wir am Nachmittag zum richtigen Shoppen wiederkommen wollen. Neben allerlei unnützem, aber dafür unglaublich buntem Klimbim, findet man hier vor allem Gewürze, Keramik, Spitzendeckchen, Lederwaren und Schmuck. Wir bahnen uns unseren Weg durch den Bazar bis hinunter zum Bosporus. Über die Yavuz-Sultan-Selim-Brücke verlassen wir den europäischen Teils Istanbuls und wechseln zu Fuß hinüber auf die asiatische Seite. Dort angekommen nehmen wir die historische rote Standseilbahn, die zuerst den „Tünel“ durchquert und dann „open air“ über die Taksim-Straße bis zum Taksim-Platz führt. Wir finden ein kleines, unscheinbares, aber dafür total niedliches türkisch-deutsches Café mit angegliedertem Buchladen (oder andersherum?), wo wir uns gleich den nächsten Tee gönnen.

 

Am frühen Nachmittag machen wir uns zurück auf den Weg Richtung „Europa“ :D Unser Weg führt uns durch den Stadtteil BeyoÄŸlu, wo der Aufstieg auf den Galataturm auf jeden Fall zum Pflichtprogramm gehört. Der 67m hohe Turm überragt das gesamte Nordufer des Goldenen Horns. Im Jahre 1348 wurde er ursprünglich als Christusturm erbaut und wurde seitdem diverse Male „zweckentfremdet“, u.a. als Brandwache und als Leuchtturm. Oben angekommen werden wir sofort von einer ganz charmanten Schülergruppe in Beschlag genommen, die hier oben englische Interviews führen soll. Ach – und ein Abschluss-Selfie darf natürlich auch nicht fehlen :D

 

Über die Galatabrücke erreichen wir schließlich die Yeni Cami, die „neue Moschee“, die wir jedoch nicht betreten dürfen. Zumindest in den Innenhof kommt man aber, und auch von außen ist das Bauwerk sehr beeindruckend. Nachdem wir schließlich auch den nahegelegenen ägyptischen Bazar geplündert haben, reicht es uns für heute. Zum Abendessen suchen wir uns ein hübsches Fischrestaurant in Kumkapi, wo das abendliche Flair mit Livemusik und mit bunten Schirmen überspannten Gässchen einfach bezaubert.

 

Als wir gegen 22 Uhr wieder im Apartment eintreffen, fehlt von unserem erwarteten Backpack immer noch jede Spur. Da wir aber schon am nächsten Tag nach Jakarta weiterfliegen, beschließen wir die Sache persönlich in die Hand zu nehmen, und fahren nochmal zum Flughafen. Wie wir herausfinden, hatte Turkish Airlines den cleveren Plan, unser Gepäck schon einen Tag früher nach Jakarta weiterzuschicken, als wir dort ankommen würden. Uns wundert ja langsam gar nichts mehr. Nach gut 3 Stunden Wartezeit und Diskussion kennen wir den Flughafen wie unsere Westentasche, und auch sämtliche Mitarbeiter der Lost-and-Found- und Gepäckabwicklungsabteilungen. Und bekommen den fehlenden Backpack vom Chef höchstpersönlich aus dem schon beladenen Flieger getragen. Ziel erreicht – wenn auch todmüde ;)

Yavuz-Sultan-Selim-Brücke

Taksim-Straßenbahn

Kumkapi-Viertel

Grand Bazar

Turkish Delight in 1000 Variationen

Tag 3 - 01.05.2016 – Istanbul

Heute früh schlemmen wir uns zuallererst durch das gefühlt komplette Sortiment der kleinen Konditorei mit dem eher ungewöhnlichen Namen „Modern“ nahe der blauen Moschee. Hier kommen laufend neue Strückchen aus dem Ofen, und eine Sorte duftet besser als die andere. Nur ärgerlich, dass wir irgendwann einfach nichts mehr essen können :D

 

Erster Programmpunkt unserer heutigen Sightseeingtour ist die Blaue Moschee. Im Innenhof werden wir von einigen Hunden begrüßt, die offensichtlich hier von den Touristen leben. Wir fühlen uns gleich ein bisschen an Olli erinnert und müssen uns zusammenreißen, keinen von ihnen mitzunehmen ;) Ihren Namen verdankt die Blaue Moschee, die als die Prunkvollste in ganz Istanbul gilt, den blau-weißen Kacheln im Inneren ihrer Kuppel. Das ganze Gebäude strahlt irendwie eine unglaubliche Ruhe und zugleich Macht aus – wir sind fasziniert.

 

Im Anschluss an die Blaue Moschee wenden wir uns der direkt gegenüberliegenden Hagia Sofia zu. Nachdem wir die Schlange am Security Check passiert haben, können wir im Inneren gleich ganz deutlich erkennen, dass dies früher mal eine Kathedrale war, die dann später zur Moschee umgebaut wurde. Doch das Mittelschiff der Kirche ist trotz der aufgesetzten neuen Kuppel noch deutlich zu erkennen, und ein übergroßes Marienbild ziert die Decke im ehemaligen Altarraum.

 

Nach der Hagia Sofia besuchen wir noch den Topkapi-Palast, der jedoch leider nicht so richtig interessant gestaltet ist. Immerhin gibt es einen großen Park und Bänke, die sich super für einen Nachmittags-Powernap eignen. Den Abend verbringen wir auf halbem Weg zum Flughafen in der Mall of Istanbul, denn um 02:00 Uhr nachts heißt es schon wieder Abschied nehmen von Istanbul, und weiter geht es nach Jakarta/Indonesien.

Die Blaue Moschee

...und von innen

Hagia Sofia

Deckenfresko

Ein Bad im Brunnen :)

Topkapi-Palast

Und viel Kunst!

Tag 4 - 02.05.2016 - Ankunft in Jakarta

Nach 13 Stunden Flug landen wir um 18:30 Uhr Ortszeit in Jakarta. Zu unserer großen Freude sind diesmal alle Backpacks und Koffer vollzählig, und als wir aus dem Sicherheitsbereich kommen, erwartet uns Tante Nong bereits freudestrahlend. Gute 1,5 Stunden brauchen wir mit dem Auto zu ihrem Haus, doch außer zum Essen und Schlafen sind wir heute nicht zu vielem zu gebrauchen ;)

Tag 5 - 03.05.2016 - Jakarta

Heute steht Sightseeing in Jakarta auf dem Programm - zum Glück haben wir mit Onkel Giffari Baron und Cousine Reka zwei top ortskundige Guides, denn allein wären wir in dieser 10 Millionen-Einwohner-Metropole wahrscheinlich völlig verloren.

 

Gleich als erstes schockiert uns der wahnsinnige Verkehr in die Stadt. Zwar haben uns alle vor den vielen Staus hier vorgewarnt, und wir haben ja auch auf unseren anderen Reisen durch Asien wie z.B. nach Indien, Thailand oder Vietnam schon einiges gesehen. Hier aber nimmt das Verkehrschaos ganz neue Dimensionen an - es geht nur im Schneckentempo voran, außer Stop and Go gibt es gar keine Möglichkeit voranzukommen, und insgesamt ist das Straßennetz für die rasant wachsende Anzahl an Autos einfach nicht mehr ausgelegt. So braucht man für eine Strecke von nur 10 km schnell schonmal 1 bis 2 Stunden Fahrtzeit. Mit dem Moped geht es ein wenig schneller, wenn man sich am Stau vorbeischlängeln kann - macht aber natürlich nur für kurze Strecken und max. 2 Personen pro Moped Sinn. 

 

Zuerst geht es ins ehemalige holländische Kolonialviertel Kota (ehemals die Stadt "Batavia"). Der holländische Einfluss ist hier unverkennbar, die Straßen sind von Kanälen durchzogen und gleich beim Betreten des zentralen Platzes Taman Fatahillah kann man sich an unzähligen Stellen Fahrräder mit farblich dazu passenden bunten Strohhüten ausleihen. Leider ist von der ursprünglichen Architektur nur sehr wenig erhalten, und das Kanalsystem bietet leider auch alles andere als Grachten-Romantik à la Amsterdam, denn sie stinken wirklich zum Himmel. Peu à peu wird das Viertel seit einigen Jahren wieder aufgewertet, und so wurde beispielsweise das frühere Rathaus bereits wieder aufgebaut. Heute beherbergt es das historische Museum, das jedoch insgesamt sehr enttäuschend ist - hier sind wahllos antike Möbel ausgestellt, Beschriftungen gibt es so gut wie keine (mal abgesehen von dem allgegenwärtigen Hinweis "Don't touch the collection"), und über die indonesische Kolonialgeschichte wissen wir nach dem Museumsbesuch auch nicht viel mehr als vorher - außer, dass die Holländer offensichtlich ein paar Möbel dagelassen haben... Rund um den Taman Fatahillah gibt es noch einige weitere Museen - einen Besuch wert ist auch das Museum Wayang, das die typischen indonesischen Puppenspielfiguren und die Instrumente zeigt, die benutzt werden, um das Puppenspiel zu begleiten. Leider mangelt es aber auch hier an Beschriftung v.a. in englischer Sprache, und auch ein beispielhafter Film zur Veranschaulichung des Puppenspiels hätte sicher nicht geschadet.

 

Unsere nächste Station ist Monas, das 132m hohe Nationaldenkmal, das den Merdeka Square überragt und mit einem Aufzug bestiegen werden kann. Komplett aus italienischem Marmor erbaut wurde es erst 1975 eröffnet - ganz oben thront eine Flamme, die mit ganzen 35 kg Blattgold überzogen ist. Von oben hat man ein sehr schönes Panorama über Jakarta, auch wenn es unmöglich ist, diese Riesenstadt komplett zu überblicken. Auf der Aussichtsplattform gibt es immerhin schonmal Beschriftungstafeln, die alle markanten Gebäude mit Kombinationen wie "N1" oder "B3" bezeichnen - was es inkonsequenterweise aber leider nicht gibt, sind Erklärungstafeln dazu...

 

Den dritten Stop des Tages machen wir am Kaufhaus Sarinah's, wo wir zu Mittag essen und schonmal die Souvenirbestellungen von Davids Mami für Bali aufnehmen. Danach sind wir alle einfach nur platt und machen uns auf dem Heimweg, der natürlich wieder einmal mehrere Stunden dauert. Als wir endlich ankommen, ist es bereits dunkel und schon bald nach dem. Abendessen fallen wir alle todmüde in unsere Betten.

City Hall in Kota/Jakarta

Holländischer Einfluss ;)

Monas

Blick von Monas auf Jakarta

Tag 6 - 04.05.2016 - Bandung

Um Punkt 04:30 Uhr klingelt unser Wecker. Und das soll Urlaub sein?? Da sollte man doch eigentlich endlich mal ausschlafen können, statt noch früher aufzustehen als sonst! Nur mit Mühe kommen wir aus dem Bett, während die Familie natürlich schon topfit und nahezu abfahrbereit ist. Ach herrje... Augen zu und durch. Aber bis dann alle wirklich fertig sind und gefrühstückt haben, ist es doch 05:30 Uhr. Der Abschied von Tante Nong fällt noch nicht zu exzessiv aus, denn schließlich sehen wir uns schon in 3 Wochen wieder, bevor wir von Jakarta zurück nach Deutschland fliegen. Und schon sind wir on the road nach Bandung. Wir sind extra so früh aufgestanden, um die späteren Staus zu vermeiden, doch trotzdem brauchen wir für die 120 km lange Strecke 3 statt wie geplant 2 Stunden. Hinzu kommt noch, dass Onkel Giffari Baron's Handy sich aufgehängt hat und nun nicht mehr angeht - und er ist natürlich der einzige, der die Adresse von Tante Lis in Bandung hatte. Da das Handy ohne Werkzeug nicht zu resetten ist, müssen wir wohl oder übel erstmal bei einem Spezialisten vorbei - aber schon nach gut 20 Minuten ist alles repariert und es kann weitergehen. Und da soll nochmal einer sagen, wir wären nicht von unseren Handys abhängig - auf der anderen Seite der Weltkugel scheint das wohl nicht anders zu sein.

 

Die letzten Meter zum Haus werden wir von Onkel Ayun eskortiert, der uns schon erwartet hat. Nach einer ausgiebigen Begrüßungszeremonie und der Feststellung, dass David sich auch in den 14 Jahren, die er nicht mehr in Indonesien war, kein bisschen verändert hat ;) trinken wir erstmal in Ruhe einen Tee und schmieden dabei Pläne für die kommenden Tage. Da wir von Bandung aus unsere Reise nach Osten fortsetzen möchten, führt unser erster Weg zum Busbahnhof, um noch irgendwie an ein Ticket zu kommen. Lieber wären wir mit dem Zug gereist, doch es sind bereits alle Tickets ausgebucht. Und auch mit dem Bus sieht es zunächst nicht gut aus. Beim ersten Busunternehmen werden wir direkt abgewiesen - keine Chance, hier noch an ein Ticket zu kommen. Doch keiner scheut die Mühe, mit der gesamten Familie - also Onkel Giffari Baron, Tante Lis, Onkel Ayun, Cousin Deri, seine Frau Lalala, deren Sohn Tristan, Davids Mami und uns beiden - zum außerhalb gelegenen Busterminal zu fahren, was uns im dichten Verkehr von Bandung immerhin 3 Stunden Fahrtzeit pro Strecke kostet. Schlussendlich ergattern wir ein Ticket für den Bus, der am nächsten Tag um 16:00 Uhr nach Yogjakarta abfahren soll. Erleichterung macht sich bei uns breit, unsere Weiterreise ist gesichert. Jetzt kann also endlich der spaßige Teil des Besuchs beginnen!

 

Zusammen fahren wir in die neu gebaute Trans Studio Mall - eigentlich hauptsächlich, um den dortigen Yamaha Racing Coaster auszuprobieren, doch leider haben wir das Pech, dass genau, als wir anstehen, die Wolken ihre Tore öffnen und es richtig anfängt zu schütten. Kurioserweise wird uns gesagt, die Bahn dürfe aus Sicherheitsgründen bei Nässe nicht fahren - komisch, wieso fahren dann in allen anderen Parks die Bahnen ebenfalls bei Regen? Mit Coastern wird es heute also leider nichts, trotzdem vertreiben Deri, Lalala, Tristan und wir uns die Zeit auf den übrigen Fahrgeschäften. (Einen detaillierten Bericht zum Trans Studios Indoor Theme Park findet ihr hier,)

 

Gut eine Stunde brauchen wir dann auch, um im dichten Verkehr die 6 km lange Fahrt nach Hause hinter uns zu bringen. Die Nacht verbringen wir alle im Haus von Tante Lis - es rücken alle zusammen und auch im Wohnzimmer und im Flur werden Matratzen ausgelegt, damit alle Platz finden. Nach diesem langen Tag schlafen wir alle binnen Minuten tief und fest.

Tag 7 - 05.05.2016 - Bandung & Abfahrt nach Yogjakarta

Heute heißt es für uns wieder früh aus den Federn, denn schon um 05:30 Uhr starten wir zum Kratersee Kawah Putih, der südlich von Bandung in den Bergen liegt. Auch heute ist wieder die ganze Familie mit dabei, und um diese frühe Uhrzeit sind die sonst so überfüllten Straßen noch angenehm frei, so dass wir schon nach gut einer Stunde am Parkeingang ankommen. Wie gut, dass unser Auto getönte Scheiben hat und man Julia's blonden Haare nicht sieht, denn so zahlen wir ausnahmsweise mal nicht den doppelten Touristenpreis. Dann sind es nochmal 5 km mit dem Auto bis hinauf zum See. Schon auf dem Weg nach oben werden wir immer wieder von Mopeds oder halb durchgerosteten und nicht weniger überfüllten Minibussen überholt, die wie die Verrückten über die Schlaglochpiste hetzen. Oben angekommen haben Einheimische es sich zum Geschäft gemacht, Atemschutzmasken an Touristen zu verkaufen, obwohl hier kaum eine Schwefelbelastung herrscht - man riecht es kaum, erkennt es nur an der Farbe des Sees und den leichten gelben Schwefelrändern am Ufer. Nachdem Dave's Mami herausgefunden hat, wie das mit den Selfies funktioniert, wird diese Möglichkeit erstmal exzessiv genutzt und uns bleiben viele tolle Erinnerungsfotos an diesen Ausflug erhalten :)

 

Weiter geht es im Konvoi durch große Teeplantagen bis hin zu einem wunderschön idyllisch gelegenen See - diesmal schwefelfrei. Wer mag kann hier ein Boot mieten und zur Insel in der Mitte des Sees paddeln, wo es einen "Love Stone" geben soll, in den man seinen Namen einritzen kann. Außerdem sind überall am Seeufer kleine Bambushütten und Baumhäuser errichtet,  in die man für ein gemütliches Picknick nur seinen eigenen Teppich mitbringen sollte. Nach dem Großstadttrubel der letzten Tage genießen wir die Ruhe hier in vollen Zügen und können uns kaum mehr von dem Ort lösen - doch schließlich steht schon am Nachmittag die Weiterreise nach Yogjakarta und damit auch der Abschied von Davids Familie an. So machen wir uns rechtzeitig auf den Rückweg, ebenfalls durch satte Teeplantagen, bis zurück in die Innenstadt von Bandung. Schon während der Fahrt brauen sich über uns Regenwolken zusammen. Als wir dann schließlich nach fast 3 Stunden Fahrt in Bandung ankommen, beginnt es endgültig zu regnen - nein, zu schütten. Binnen Minuten stehen die Straßen teilweise 10-20 cm unter Wasser. Wir haben ein wenig Bedenken, dass unsere Autos absaufen - die Mopedfahrer lassen sich von dem Regen jedoch nicht beirren: Regenhose an, Schuhe aus, und dann Vollgas am Straßenrand entlang, wo die Pfützen am tiefsten und Schlaglöcher überhaupt nicht mehr zu sehen sind. Dabei ziehen sie ordentliche Bugwellen hinter sich her, so dass das Wasser nur so ans Auto klatscht. Inzwischen sind auch die ersten Kinder in Badekleidung auf der Straße, und toben durch's dreckig-braune Wasser, als wären sie im Freibad.

 

Der Vorteil des Regens ist, dass sich der Verkehr auf den Straßen doch ein klein wenig beruhigt. Wer jetzt nicht unbedingt von A nach B muss, bleibt zuhause oder stellt sich im Trockenen unter, bis der Guss vorbei ist. So erreichen wir dann auch zügig unser Restaurant, wo wir noch einmal alle gemeinsam vom Buffet zu Mittag essen. Das Buffet lässt keine Wünsche offen - von Garnelenspießen über Fleischcurries bis hin zu ganzen Fischen ist alles dabei. Jelly Drinks dürfen dabei natürlich auch nicht fehlen -  uuargh, sehen die für unsere europäischen Augen grässlich süß aus.

 

Pünktlich um 15:15 Uhr sind wir dann auch schon am Busterminal. Nach der großen Abschiedsszene heißt es für uns: warten ... warten ... warten ... Tatsächlich fährt unser Bus gegen 16:00 Uhr ein. Dann allerdings dauert es nochmal 1,5 Stunden, bis wir tatsächlich abfahren. In dieser Zeit strömen Dutzende fliegende Händler durch unseren Bus, um Snacks, Getränke, Zigaretten, Selfie Sticks und Handys zu verkaufen. Auch ein paar Musiker geben ihre Künste auf der Ukulele zum besten - einige sind talentiert, andere eher nicht so.

 

Und dann geht es los - 13 Stunden mit dem Bus durch die Nacht, so dass wir im Morgengrauen in Yogjakarta ankommen. Wenn nur die asiatischen Busse nicht immer auf arktische Temperaturen heruntergekühlt würden... Kein Wunder, dass unser Sitznachbar sich als erstes eine Woll-Pudelmütze überstülpt, bevor er sich schlafen legt, und auch wir kommen nicht ohne unsere Schlafsäcke aus, um uns gegen die Kälte zu schützen.

Kratersee Kawah Putih

Traditionelle indonesische Musik

Kleiner Markt mit leckeren Snacks

See "Situ Patengan"

Erstmal ein Picknick :)

Teeplantage

Kleiner Markt mit leckeren Snacks

Tag 8 - 06.05.2016 - Yogjakarta & Prambanan

Nach einer durchschaukelten Nacht kommen wir tiefgekühlt in Yogjakarta an.  Als wir aus dem Bus aussteigen, bekommen wir einen kleinen Temperaturschock - zum ersten Mal freuen wir uns über die Hitze hier :) Da von den Busfahrern niemand Englisch spricht sind wir froh, dass unsere Sitznachbarin offenbar unsere Verwirrung bemerkt hat und uns nicht nur den richtigen Bus in die Innenstadt weist, sondern den auch gleich noch bezahlen will (was wir natürlich nicht zulassen). Sichtlich stolz begrüßt uns außerdem beim Aussteigen ihr Vater, der uns unbedingt noch die Hand schütteln möchte.

 

Nach unserem kurzen Exkurs benötigen wir noch gute 30 Minuten bis in die Stadt. Da wir grundsätzlich keine Unterkünfte im Voraus buchen (macht wegen der schlechten Planbarkeit der Transportverbindungen auch gar keinen Sinn) führt unser Weg zuerst ins Backpacker-Viertel in der Jl. Sosrowijayan, wo es viele günstige Hotels und Homestays ("Losmen") gibt... Zumindest normalerweise. Doch wir haben nicht bedacht, dass heute, am 06.05. mit der Himmelfahrt Mohammeds ein wichtiger muslimischer Feiertag ist - die Stadt platzt aus allen Nähten und alle Unterkünfte sind hoffnungslos ausgebucht. Wenn nicht schon von vornherein ein Schild "Full" am Eingang hängt werden wir spätestens auf Nachfragen wieder weggeschickt. Was also tun?? Außerhalb der Stadt zu übernachten kommt für uns nicht infrage, wir wollen ja schließlich ein bisschen was sehen. Einziger Plan: Wir suchen uns erstmal ein Café mit Wifi, um im Internet nach noch verfügbaren Unterkünften zu suchen, bevor wir uns bei der Hitze die Füße platt laufen. Wie durch ein Wunder ist noch ein einziges günstiges Zimmer zu haben - alle anderen liegen inzwischen bei 265 EUR aufwärts. Praktischerweise liegt das Hotel sogar genau in der Straße, in der wir gerade im Café sitzen; misstrauisch macht uns nur, dass wir dort bereits nach einem Zimmer gefragt hatten und abgewiesen worden sind. Einen Versuch ist es aber allemal wert, und so machen wir uns mit der Online-Reservierung in der Hand noch einmal auf den Weg dorthin. Und tatsächlich: Wir werden plötzlich total nett empfangen, und auch wenn unser Zimmer erst am Nachmittag frei wird, haben wir zumindest erstmal ein Dach über dem Kopf - und dann sogar noch eins mit Swimmingpool, selten haben wir uns so darüber gefreut wie heute :D

 

Die Zeit, bis unser Zimmer frei wird nutzen wir dazu, schonmal das erste Highlight von Yogjakarta anzuschauen - den 17 km nordöstlich gelegenen ehemaligen Hindutempel Prambanan. Mit dem Bus 1A ist Prambanan super von der Jl. Malioboro zu erreichen (ca. 0,50 EUR p.P. pro Strecke). Die Tempelanlage besteht aus mehreren auseinandergezogen gelegenen Komplexen, die zwischen dem 8. und 10. Jh.n.Chr. errichtet wurden, als die hinduistischen Sanjayas über Java regierten. Jahrhundertelang lagen die Tempel in Ruinen, bis 1937 erstmals der Wiederaufbau begonnen wurde. Während eines Erdbebens im Jahre 2006 mit einer Stärke von 5,9 auf der Richterskala wurden große Teile des Wiederaufbaus jedoch erneut zerstört, und die Arbeiten zur Rekonstruktion dauern bis heute an. Der größte der Tempel ist dem Gott Shiva gewidmet und ist gleichzeitig der am reichsten Verzierte.

 

Nach gut 2 Stunden haben wir alle 4 erhaltenen Tempelruinen gesehen und machen uns auf den Rückweg nach Yogjakarta. Naja -  so weit zumindest die Theorie. Zwar ist Yogjakarta mit weniger als 400.000 Einwohnern deutlich kleiner als Jakarta und Bandung, der Verkehr ist allerdings genauso dicht, und so kommt gute 40 Minuten kein einziger Bus vorbei. Vor der Bushaltestelle wird ordentlich in Reih und Glied Schlange gestanden, und mit dem 4. Bus können wir dann endlich nach über 1h Wartezeit die Fahrt zurück nach Yogja antreten (so wie die Stadt von ihren Einheimischen in Kurzform genannt). Uns bleibt nur Zeit für einen kurzen Sprung in den eiskalten Pool, bevor es zum Essen wieder in die Stadt geht. In den Straßen rund um Jl. Sosrowijayan und Jl. Malioboro gibt es zahlreiche Straßenstände, Restaurants und Café-Bars in jeder Preislage, so dass hier so gut wie jeder fündig wird. Ein besonders typisches Gericht für Yogja ist "Ayam Goreng" - in Kokosmilch getränktes und knusprig gebratenes Hühnchen. Tipp: Als Nachtisch gibt es hier überall gebackene Bananen mit Schokoladensauce - ein himmlischer Tagesabschluss!!

Ankunft in Yogjakarta

Prambanan

Sewu-Tempel in Prambanan

Tag 9 - 07.05.2016 - Yogjakarta & Borobudur

Heute klingelt unser Wecker schon um 03:30 Uhr, denn wir wollen pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Pethuk Setumbu Hill sein, von dem aus man einen wunderbaren Blick ins Tal hat. Im Morgengrauen sieht es fast, aus, als würde der Tempel von Borobudur aus den Nebelschwaben aufsteigen. Mit dem Minibus starten wir um 04:00 Uhr direkt an unserem Hotel. Wie gefühlt die meisten Fahrer hier fährt auch dieser wie ein Verrückter und benutzt dazu ausschließlich den 2. Gang. Als wir ankommen, flattern unsere Ohren (und unsere Mägen auch ein wenig). An unzähligen anderen Touristen vorbei bahnen wir uns unseren Weg zu Fuß bis ganz nach oben auf den Hügel. Dann dauert es gute 30 Minuten, bis die Sonne hinter den Bergen aufgeht und den Blick ins Tal freigibt. Ein Raunen geht durch die Menge, als sich die ersten Sonnenstrahlen an der Bergkuppe vorbei den Weg ins Tal bahnen.

Nach einem kleinen Frühstück aus Tee und Toast geht es dann direkt in die Tempelanlage Borobudur (Eintritt ca. 18,50 EUR p.P. für ausländische Touristen).Trotz der frühen Stunde ist die Anlage schon völlig mit Touristen überfüllt, wobei nur wenige westliche bzw, "weiße" Touristen darunter sind. Das ist auch der Grund, warum wir ungefähr alle 5 Minuten zu irgendwelchen Familienfotos dazugebeten werden. Wir fühlen uns schon fast wie Rockstars :) Unschön ist, dass einige sogar hinterrücks Fotos von uns schießen, ohne zu fragen. Wir flüchten uns daher wo immer möglich in ruhige Ecken.

 

Eine andere Möglichkeit ist es, auf den Sonnenaufgang vom Pethuk Setumbu Hill zu verzichten und direkt morgens um 05:00 Uhr die Anlage zu besuchen - auch wenn der Eintrittspreis zum Sonnenaufgang nochmal ca. 5,00 EUR teurer ist.

 

Die buddhistische Tempelanlage wurde zwischen 750 und 850 n.Chr. von den Herrschern der Sailendra-Dynastie erbaut und besteht aus gut 2 Millionen Steinblöcken. Über 6 quadratische und 3 runde übereinander liegende Terrassen erreicht man die Stupa - von oben gleicht Borobudur einem riesigen, 3-dimensionalen Mandala. Wenn man es geschafft hat, sich durch die Scharen von Touristen durchzuboxen, hat man von ganz oben eine fantastische Aussicht ins Tal und auf die angrenzenden, mit dichtem Dschungel bedeckten Berge. Entlang der schmalen Gänge auf den einzelnen Terrassenebenen zeigen Skulpturen und Bildhauereien Grundsätze der buddhistischen Lehre und des Lebens auf Java vor gut 1200 Jahren. Große Teile sind noch im Originalzustand erhalten, andere mussten restauriert und durch neue Elemente ergänzt werden. Da wir wenig Lust haben, mit dem Strom der Touristen im Schneckentempo nach oben zu kriechen, nehmen wir einfach einen der Nebeneingänge - denn Borobudur ist symmetrisch und hat auf jeder Seite einen Aufgang zur Spitze. Und oh Wunder - dort ist so gut wie niemand außer uns :)

 

Nachdem wir alles gesehen und unzählige Male für Familienfotos mit anderen asiatischen Touristen in die Kamera gelächelt haben, machen wir uns auf den Rückweg zum Minibus - und zurück geht's ins Verkehrschaos von Yogja.

 

Als nächstes steht die Besichtigung des "Kraton" auf dem Programm - dem zwischen 1755 und 1756 erbauten Sultanspalast, in dem die Sultane von Yogja bis heute residieren. Einige Teile des Palastes können besichtigt werden (Eintritt ca. 0,50 EUR p.P., Kamera ca. 0,15 EUR), allerdings sind die Sammlungen ziemlich lieblos präsentiert und die Beschriftungen sind ebenfalls rar. Auch der anschließende Besuch des ehemaligen Rückzugsortes der Sultane, das Wasserschloss "Taman Sari", ist kein wirkliches Highlight, da durch Erdeben und allgemeinen Verfall heute nicht viel mehr als Ruinen davon übrig geblieben sind.

 

Die Hitze tut ihr übriges dazu, und so beschließen wir, dass es für heute mit Sightseeing reicht und wir uns besser den schönen Dingen des Lebens widmen sollten: Essen, und dann ab in den Swimmingpool!

 

Nachdem der obligatorische abendliche Regenguss vorbei ist, schlendern wir noch über den völlig überfüllten Basar entlang der Jl. Malioboro, der vor Menschen nur so wuselt. Hier wird gefeilscht, was das Zeug hält, doch verglichen mit anderen Ländern lenken die Händler hier erstaunlich schnell ein und spätestens, wenn man sich umdreht um zu gehen, bieten sie einem auch ohne viel zu handeln einen ""Discount" von manchmal über 50% des Preises an. Entlang der Straße gibt es außerdem zahlreiche Essensstände, die von Nasi Goreng über Leberspieße bis hin zu Jelly Drinks alles anbieten, was man sich nur vorstellen kann. Tipp: Auf die Preise achten, sie können hier schnell sehr überteuert sein!

 

Der große Basar "Pasar Beringharjo" liegt ebenfalls in Laufweite, gerade mal 800m vom Kraton entfernt. Als Hauptstadt der Batik kann man sich denken, was hier hauptsächlich angeboten wird - wer ein Hemd für die nächste Bad Taste-Party sucht wird hier auf jeden Fall fündig! Außerdem gibt es Gewürze, Kleidung, Schuhe und sogar Obst und Gemüse in allen Variationen.

 

Wir schlendern noch weiter bis zum Sono-Budoyo-Museum, wo abends zwischen 20 und 22 Uhr Aufführungen der traditionellen Schattenspielkunst mit sogenannten Wayang-Lederpuppen stattfinden. Während der ersten halben Stunde wird die aufgeführte Geschichte auf Javanesisch verlesen, so dass viele Reisende diesen Teil auslassen. Interessant ist, dass man sowohl die Aufführung von vorn auf der Leinwand, als auch hinter den Kulissen beobachten kann, wo der Puppenspieler und das Orchester sitzen. Der Puppenspieler begleitet sein eigenes Spiel mit Klängen, die er mit den Füßen erzeugt, und für die musikalische Begleitung werden ausschließlich traditionelle Instrumente verwendet. Leider fehlt während der Inszenierung jegliche Erklärung, was das Verfolgen der Geschichte für das größtenteils ausländische Publikum nicht gerade vereinfacht.

Sonnenaufgang über Borobudur

Tempel Borobudur

Buddhistisches Wandrelief

Tag 10 - 08.05.2016 - Weiterreise von Yogjakarta nach Cemoro Lawang / Mt. Bromo

Da wir in den Osten Javas weiterreisen wollen, stehen uns heute erneut gute 500 km mit dem Minibus bevor... Jippie! Prognostiziert wurde uns für die Reise eine Dauer von 10 Stunden, und pünktlich um 08:30 Uhr geht es los. Da wir aber schon fast 2 Stunden dafür brauchen, überhaupt erst einmal alle Mitfahrer einzusammeln, und dann auch noch die üblichen Staus dazu kommen, werden aus den 10 dann sehr schnell 13,5 Stunden, und um 22:00 Uhr sind wir endlich todmüde in unserem Guesthouse im kleinen Dorf Cemoro Lawang, das direkt am Rand des großen Bromo-Kraters liegt.

vereinfacht.

Tag 11 - 09.05.2016 - Mt. Bromo & Weiterfahrt nach Ijen

Da wir gestern ja schon immerhin bis 07:00 Uhr "ausschlafen" könnten, wird es heute natürlich dringend Zeit, mal wieder früher aufzustehen. Um 03:10 Uhr klingelt unser (erster) Wecker, und mit Ach und Krach schaffen wir es, um 03:30 Uhr wie verabredet abfahrbereit in der Einfahrt zu stehen. Zu sechst werden wir dann auch prompt von einem mintgrünen Toyota Landcruiser mit 1980er Baujahr eingesammelt und mit knatterndem Motor über schmale Straßen und Feldwege in den Bromo-Tengger-Semeru Nationalpark kutschiert (Preis p.P. ca. 10,50 EUR für den Jeep plus ca. 16,00 EUR für den Eintritt in den Nationalpark). Da es noch stockfinster ist, können wir aber die Schönheit der uns umgebenden Landschaft nur erahnen. Gegen 04:30 Uhr treffen wir an unserem Aussichtspunkt auf dem 2770 m hohen benachbarten Berg Gunung Penanjakan ein. Von hier aus kann man den Sonnenaufgang über dem Tengger-Krater besonders gut beobachten. Peu à peu steigen die anfänglich dichten Nebelschwaden aus dem Tal auf und geben langsam den Blick auf den Gunung Batok und den dahinter liegenden noch aktiven Vulkan Gunung Bromo frei. Die Szenerie gleicht einer Mondlandschaft und ist einfach atemberaubend - auf jeden Fall eines der Highlights unserer Indonesien-Reise. Als die Sonne vollständig aufgegangen ist, machen wir uns mit unserem Allradler auf den Weg von unserem Aussichtspunkt durch das schwarze "Meer aus Sand" in das Innere des ganze 10 km Durchmesser umfassenden Tengger-Kraters, um den Gunung Bromo zu besteigen. Wir parken am Fuße des Gunung Batok und werden gleich von unzähligen Reitern begrüßt, die uns für kleines Geld ihre Ponies anbieten wollen (ca. 2,00 EUR one-way) - bei deren Anblick gehen wir jedoch lieber zu Fuß, und das letzte Stück bis zum Rand des Vulkans führt uns eine 253 Stufen lange Steintreppe nach oben. Aus dem Krater steigen stetige, leicht nach Schwefel riechende Qualmwolken auf. Direkt am Ende der Steintreppe ist ein ganzes Stück des Kraterrandes mit einem Geländer gesichert, aber wer etwas wagemutiger ist kann zu Fuß auch den gesamten Kraterrand umrunden. Uns bleibt für die komplette Strecke leider nicht genügend Zeit bis zur Abfahrt des Jeeps - wer dies plant, sollte besser für etwas mehr Geld einen privaten Fahrer buchen, statt in der Gruppe zu reisen.

 

Zum Jeep zurück wandern wir noch einmal durch das "Meer aus Sand", bevor wir uns auf den Rückweg aus dem Krater heraus zu unserer Unterkunft machen. Dort angekommen bleibt uns gerade mal Zeit für eine schnelle Dusche und zwei Scheiben Toast - dann geht es mit dem Minibus auch schon weiter in Richtung unseres nächsten Ziels, dem Vulkankrater Ijen.

 

Gut 6 Stunden fahren wir zunächst an der Küste entlang, dann durch schier endlose Zuckerrohrplantagen, bis wir uns schließlich durch dichten Dschungel auf schmalen Straßen die Berge hinauf schlängeln. Auf den letzten Kilometern wandelt sich die Landschaft immer mehr zu einzelnen, im Dschungel gelegenen Arabica-Kaffeeplantagen, bis schließlich fast gar kein Dschungel mehr vorhanden ist. Es überrascht wohl nicht, dass wir dann auch in einer der Kaffeeplantagen übernachten :) Abgesehen von zwei Guesthouses, die wohl anfangs für die Arbeiter gedacht waren und nun langsam zu Touristenunterkünften umgerüstet werden gibt es hier keine wirklichen Übernachtungsmöglichkeiten, und unser Zimmer ist entsprechend heruntergekommen. Besonders das Bad wird von der hohen Feuchtigkeit geradezu aufgefressen und wir halten uns lieber nur so lang darin auf, wie unbedingt notwendig. Auch das Essen ist hier hoffnungslos überteuert, so dass wir es vorziehen, bei den Locals zu essen, die hier in der Plantage wohnen und arbeiten.

Fahrt zum Bromo-Krater

Gunung Batok

Reiter am Fuß des Gunung Bromo

Blick über den Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark

Tag 12 - 10.05.2016 - Ijen-Krater & Ankunft in Pemuteran/Bali

Auch wenn das frühe Aufstehen für uns langsam zur Routine wird, steht uns heute eine ganz andere Hausnummer bevor: Um 00:30 Uhr klingelt unser Wecker, denn schon um 01:00 Uhr brechen wir auf, um das "Blue Fire" am Ijen-Krater nicht zu verpassen. Im Krater wird seit Jahren Schwefel abgebaut, und das blaue Feuer entsteht an den Stellen, wo Schwefelgas austritt und sich an der Luft entzündet - ein einzigartiges Naturschauspiel, das wir nicht verpassen möchten.

 

Sichtlich zerknautscht findet sich unsere kleine Reisegruppe am Minibus ein. Dann geht es los, ca. 1 Stunde dauert die Fahrt bis an den Fuß des Kawah Ijen. Hier nimmt uns unser Guide Amin in Empfang und händigt uns unsere Gasmasken aus, die uns vor den giftigen Schwefeldämpfen schützen sollen, die beim Abbau entstehen (Preis p.P. ca. 10,50 EUR für den Guide und 4,00 EUR für die Maske). Mit den Masken kommen wir uns ein bisschen vor wie im 1. Weltkrieg, und noch ahnen wir nicht, wie dankbar wir später dafür sein werden, sie mitgebucht zu haben.

 

Um kurz nach 02:00 Uhr beginnen wir gemeinsam den ca. 3 km langen Aufstieg zum Krater. Teile des Weges sind recht steil und für untrainierte Wanderer auf jeden Fall eine Herausforderung. In der Mitte des Kraters liegt auf 2148 m ein gigantischer, türkisblauer Schwefelsee. Um ihn zu erreichen muss man jedoch zunächst noch den Kraterrand überwinden, der nochmal gute 150 m höher liegt. Anschließend führt ein steiler, steiniger Weg an den Fuß des Sees, wo auch der Schwefel abgebaut wird. Der Abstieg dauert rund 30 Minuten, wobei die Dunkelheit den Weg erschwert. Außerdem macht die Gasmaske, die man spätestens ab diesem Zeitpunkt tragen sollte, das Atmen nicht gerade einfacher. Wer jedoch den steilen Abstieg meistert, wird unten mit einem tollen Blick auf die blauen Flammen belohnt, die beim Abbau des Schwefels erzeugt werden. Außerdem können wir so den Minenarbeitern aus nächster Nähe zusehen. Immer wieder jedoch müssen wir uns bücken, um gigantischen Schwefelwolken auszuweichen, die in rasanten Tempo nach oben steigen. Die Sicht beträgt teilweise weniger als 1m, und die giftigen Dämpfe brennen in den Augen. Außerdem merken wir, wie sich die Filter unserer Gasmasken Stück für Stück mit Schwefelpartikeln zusetzen und uns das Atmen weiter erschweren. Einige andere Touristen verfallen in Panik und reißen sich sogar ihre Masken vom Gesicht (nicht so eine schlaue Idee!). Da David sich ganz vorn ans Feuer herangewagt hat, ist seine Gasmaske als erste dicht, und da unser Guide Amin auf mysteriöse Weise im dichten Rauch verschwunden ist, machen wir uns zu zweit allein auf den Weg heraus aus der Mine und zurück auf den Rand des Kraters. Ständig begleitet von dichten Schwefelwolken fällt uns der Aufstieg schwer. Hätte uns währenddessen jemand gefragt, ob wir diese (Tor-)Tour nochmal machen würden, hätten wir sicherlich mit einem klaren Nein geantwortet - im Nachhinein aber sind wir sehr froh, dieses einmalige Erlebnis mitgemacht und auch einen Einblick in den unglaublich harten Arbeitsalltag der Minenarbeiter bekommen haben, die hier komplett ohne Atem- oder Hautschutz unterwegs sind und uns wieder einmal vor Augen geführt haben, wie gut es uns eigentlich geht.

 

Nach dem harten Wiederaufstieg auf den Kraterrand werden wir zum Sonnenaufwand mit einem atemberaubenden Blick über den türkisgrünen Kratersee belohnt - ein einfach unbeschreibliches Erlebnis in einer unwirklichen Landschaft, auch wenn die Sicht immer wieder von heraufziehenden Schwefelwolken versperrt wird. Peu à peu trudelt auch unsere Gruppe und schlussendlich auch unser Guide Amin wieder ein, und zusammen wandern wir zurück den Berg hinunter. Da es den ganzen Aufstieg über stockduster war, wird uns erst jetzt die Schönheit der Landschaft klar, die uns schon die ganze Zeit umgibt. Gleich vor uns tun sich die Gipfel des Gunung Merapi (2800 m) und des Gunung Raung (3332 m) auf, deren Spitzen zunächst wolkenverhangen sind, als wären sie mit Schnee bedeckt. Binnen einer Stunde sind wir wieder auf dem Parkplatz am Fuß des Ijen, und dann geht unsere Fahrt auch schon weiter.

 

Schon gut eine Stunde später treffen wir an der Fährstation nach Bali ein. Zwischen Ketapang auf Java und Gilimanuk auf Bali ist die Strecke am kürzesten, und so brauchen wir nur knapp 30 Minuten, um übersetzen - plus Wartezeit, da natürlich der Fähranleger noch nicht frei ist, als wir ankommen.

 

Zusammen mit Julia und Michael - einem Schweizer Pärchen, das wir auf unserer Tour zu Bromo und Ijen kennengelernt hatten, nehmen wir uns einen Minibus in Richtung Pemuteran, von wo aus wir einen Tauchtrip zum Menjangan Island unternehmen wollen. Dort gibt es mehrere große Korallenriffe, die an einer 40 m in die Tiefe abfallenden Steilwand enden. Wir finden ein super nettes Tauchcenter, "Reef Seen", das von zwei britischen Auswanderern betrieben wird. Praktischerweise hat das Center auch einige Bungalows direkt am Strand, so dass auch gleich unsere Übernachtung gesichert ist. Ein Highlight sind auf jeden Fall die open-air Badezimmer, ganz zu schweigen vom Hausriff, das gleich wenige Meter vom Strand entfernt beginnt.

 

Nachdem wir unsere Tauchgänge für die nächsten Tage arrangiert haben, können wir es deshalb auch kaum erwarten, vorab schon einmal Schnorcheln zu gehen. Schon beim ersten Blick mit der Taucherbrille tut sich vor uns eine farbenfrohe Unterwasserwelt auf - ein perfekter Vorgeschmack auf's Tauchen am nächsten Tag.

Gasalarm!

Die Blue Fires

Frisch abgebauter Schwefel

Abstieg vom Ijen-Krater im Morgengrauen

Ankunft auf Bali

Tag 13 - 11.05.2016 - Tauchen in Pemuteran

Da wir unseren Tauchschein in Deutschland noch nicht beendet haben - zwei Freiwasser-Tauchgänge fehlen uns noch - starten wir heute früh mit einer Wiederholung der wichtigsten theoretischen Grundlagen, bevor es schon wenig später für die praktischen Vorübungen ins Meer geht. Das Tauchcenter verfügt über keinen eigenen Pool, was aber angesichts des super seicht abfallenden Meeres in der Bucht von Pemuteran auch überhaupt nicht notwendig ist. Wir wiederholen die obligatorischen Übungen: Atemregler "verlieren" und wieder einsetzen, Maske ausblasen und das Bedienen des Oktopus für den Fall, dass einem anderen Taucher die Luft ausgehen sollte, und dann geht es auch schon los.

 

Das Hausriff von Pemuteran beginnt nur gute 15 m vom Strand entfernt, so dass wir gleich nach dem Abtauchen von bunten Fischen umringt sind. Stets bedacht, den Korallen nicht zu nahe zu kommen, tauchen wir 45 Minuten lang um das komplette Riff herum. Dabei sehen wir neben den klassischen indo-pazifischen Feldwebeln, die uns gefühlt auf jeden Tauchgang als erstes empfangen, auch viele Blaue und Walzenseesterne, Clown-Fische (Nemo!), Seegurken, eine Gelblippen-Seeschlange, Phantom-Wimpelfische und sogar einen kleinen süßen Shrimp (wie kann man die danach noch essen?). Unser erfahrener Divemaster entdeckt außerdem einen sehr gut getarnten Scorpion Fish.

 

Da wir nach diesem ersten Tauchgang nach längerer Pause wieder Blut geleckt haben, entscheiden wir uns spontan, am Nachmittag gleich noch einen Zweiten hinterherzuschieben. Diesmal geht es jedoch mit dem Boot zum weiter draußen gelegenen Napoleon Reef hinaus. Ohne Tauchschein dürfen wir zwar nicht tiefer als 12 m, doch auch schon in diesem Bereich ist die Unterwasserwelt hier vielfältig, und vor allem viel farbenprächtiger, als in der Tiefe, wo alles zu immer dunklerem Blau verschwimmt. Highlights dieses Tauchgangs sind zwei hochgiftige Lion Fish, eine Muräne und viele viele Chinese Trumpet Fish.

Blubb blubb :)

Viele bunte Fische am Napoleon Reef

...und mit viel Glück Schildkröten

Tag 14 - 12.05.2016 - Tauchen in Menjangan Island

Heute steht unser lang ersehnter Tauchtrip zum Menjangan Island, gleich an der Nordwest-Spitze Balis an. Hier ist die Unterwasserwelt besonders artenreich, was unsere Tauchgänge noch interessanter und schöner macht. Die Korallenriffe ziehen sich an der Küste der kleinen Insel entlang und enden mit einer bis zu 40 m tiefen Steilkante.

 

Gut eine Stunde beträgt die Fahrzeit mit dem Boot, bevor wir Menjangan Island erreichen. Als wir ankommen stellt unser Divemaster etwas besorgt fest, dass die Strömung heute besonders stark ist. Das bekommen wir auch gleich beim Sprung vom Boot zu spüren - binnen Sekunden sind wir mehrere Meter vom Boot entfernt und müssen uns an einem Seil festhalten, um nicht komplett abzutreiben. Spätestens jetzt wird uns klar, dass dies für uns Anfänger kein leichter Tauchgang wird. Julia wäre am liebsten gleich wieder aus dem Wasser zurück auf's sichere Boot geklettert, doch unser Divemaster fackelt nicht lange und gibt das Signal zum Abtauchen. Los geht's ... Langsam hangeln wir uns Meter für Meter in die Tiefe. Die Strömung nimmt uns mit und wir haben gut damit zu tun, nicht gegen das Korallenriff zu stoßen, denn natürlich wollen wir nichts kaputt machen. Nur keine Panik, denken wir uns... Aber leichter gesagt als getan, denn gegen die Strömung sind wir fast chancenlos, und auf einer Stelle zu bleiben kostet richtig Kraft. Unser Divemaster parkt uns kurzzeitig auf dem sandigen Grund, wo die Strömung sehr viel seichter ist. Durchatmen... Und weiter geht's. Bei ihm sieht das Tauchen trotz Strömung völlig entspannt aus. Wie macht der das bloß??

 

Als wir uns ein gutes Stück um das Riff herumgearbeitet haben, erreichen wir schließlich eine etwas ruhigere Stelle, die uns endlich Gelegenheit gibt, die bunte Welt um uns herum zu genießen.  Auch die kleinen Fische haben Mühe, gegen die Strömung zu schwimmen. Lustig sieht das aus, und wenigstens sind wir mit unserer Not nicht allein ;) Als Highlight sehen wir auf diesem Tauchgang sogar etwas sehr Seltenes - eine Muräne, die nicht wie gewohnt aus ihrer Höhle lugt, sondern völlig frei durch's Wasser schwimmt. Da staunt sogar unser Divemaster Adrian nicht schlecht.

 

Trotz allem sind wir einfach nur froh, nach 35 Minuten wieder an der Oberfläche zu sein!

 

Nach einer kurzen Mittagspause mit Nasi Goreng und Gado Gado nutzen wir die tolle Gelegenheit und Schnorcheln noch eine Runde um's Riff. Inzwischen haben wir unseren Tauchspot von den Coral Gardens hin zur "Mangrove" gewechselt, wo deutlich weniger Strömung herrscht. Da das Riff hier sehr flach ist müssen wir zum Tauchen mit unseren Jackets hinausschwimmen, bevor wir sie anziehen können, um das Riff nicht zu verletzen. Und verglichen mit dem Letzten ist dieser Tauchgang für uns ein sprichwörtlicher "Walk in the Park": Ganz sanft gleiten wir hinab bis auf 12 m, immer an der Steilkante des Riffs entlang. Den Boden sehen wir nicht, und was da unter uns noch so herumschwimmt, können wir nur erahnen. Da am vorherigen Tag an dieser Stelle 2 Haie gesichtet wurden, halten wir gespannt Ausschau, doch leider haben wir heute weniger Glück. Aber auch die Riffkante blüht nur so vor Leben. Gleich zu Anfang findet Adrian mit seinem geübten Auge zwei Scorpion Fish, die wir wegen ihrer Tarnung selbst niemals entdeckt hätten. Dann folgt ein weiterer giftiger Lion Fish, und aus einer Höhle im Riff lugt uns ein gefühlt gigantischer Shrimp mit seinen riesenhaften Tentakeln entgegen. Das Riff ist von bunten Korallen überzogen, und mehrmals müssen wir Giant Sea Fans ausweichen, die weit über die Steilkante hinausragen. Das Meer ist an dieser Stelle völlig ruhig, und richtig austariert haben wir das Gefühl, zu schweben. Herrlich :) So sehr wir uns beim letzten Tauchgang das Auftauchen herbeigesehnt hatten, wünschen wir uns jetzt, dieser Zweite wäre nicht schon nach 46 Minuten zu Ende. Aber irgendwann geht eben doch die Luft zu Ende...

 

Da der nächste Stopp unserer Reise, Ubud, südlich hinter den Bergen im Zentrum Balis liegt, wir aber nach den 4 Tauchgängen eine Pause von mindestens 18 Stunden einhalten müssen, in der wir nicht in die Höhe hinaus dürfen, bleiben wir eine weitere Nacht in Pemuteran. Dafür müssen wir allerdings die Unterkunft wechseln. Gleich im Resort nebenan werden wir fündig und nach ein wenig Verhandeln mit dem Rezeptionisten bekommen wir unseren Bungalow sogar günstiger, als üblich. Dafür jedoch müssen wir zwei Kakerlaken im Bad in Kauf nehmen... Uuurgh. Eine wird von David besiegt, die andere trickst uns aus und verschwindet hinter der Dusche... Och nee! Natürlich linsen wir alle paar Minuten wie paranoid dahinter, doch sie bleibt verschwunden. Auch der Versuch, sie einfach mit viel Wasser herauszuschwemmen, erweist sich nicht gerade als Erfolg. Bleibt nur eins: "Rückwärts" duschen und dabei immerzu die Ritze anstarren, in der sie verschwunden ist  :D

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Einen Kurzclip unserer Taucherlebnisse auf Bali findet ihr hier:

Tag 15 - 13.05.2016 - Pemuteran & Weiterreise nach Ubud

Da uns die Tauchgänge der letzten Tage doch ein bisschen geschlaucht haben, machen wir heute Morgen etwas für uns völlig Ungewöhnliches: Wir tun einfach mal NICHTS, außer im Pool unseres Resorts zu relaxen und den Franzosen bei ihren morgendlichen Workouts zuzuschauen. Wie gut das tut, während man sich selbst keinen Zentimeter bewegt! :)

 

Um Punkt 12:00 Uhr trudeln wir dann schon wieder bei Reef Seen ein, um uns von unseren Tauchlehrern zu verabschieden und zusammen mit Julia und Michael in den Minibus in Richtung Ubud zu steigen. In Pemuteran selbst gibt es keinen öffentlichen Bus, so dass uns Vieren das "Minibus-Sharing" nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld spart. In guten 4 Stunden Fahrtzeit erreichen wir Ubud. Während die Schweizer gut organisiert sind und bereits mal wieder ein Hotel vorgebucht haben, sind wir eher spontan unterwegs, lassen uns im Stadtzentrum absetzen und suchen uns von dort ein nettes Guesthouse für günstiges Geld, das etwas abgelegen in einer Seitengasse liegt. Die Zeit bis zum Sonnenuntergang nutzen wir für einen ersten Stadtbummel und eine kühle Ice Chocolate mit extra Sahne. Himmlisch :)

 

Im Gegensatz zu Pemuteran herrscht in Ubud regelrechter Trubel, und die Straßen sind gefüllt mit Pauschaltouristen, die für einen Tagestrip aus den Baderesorts im Süden Balis, rund um Kuta und Legian, hergekommen sind. Seit dem Film "Eat, Pray, Love", in dem Julia Roberts mehrere Monate ihres einjährigen "Selbstfindungstrips" hier verbrachte, herrscht ein regelrechter Hype um das vorher so kleine und bescheidene Künstlerdorf. Heute findet man neben Kunstgalerien, -museen und Cafés viele Hotels und Spas, doch irgendwie haben wir den Eindruck, dass Ubud dem rasanten Wachstum des Tourismus noch nicht komplett gewachsen ist, und so ist die Hauptstraße tagsüber meist durch Minibusse verstopft und die Basare voll von Touristen, die auf der Jagd nach den billigsten Schnäppchen sind - sehr schade, denn ansonsten ist das eher verschlafen anmutende Ubud ein wirklich charmanter Ort voller Ruhe inmitten riesiger Reisfelder. Vor allem in den frühen Morgen- und späten Abendstunden, wenn die Reisebusse voller Touristen wieder ihre Heimreise gen Strand angetreten haben, genießen wir die entspannte und gemütliche Atmosphäre hier. Wer noch etwas mehr Zeit mitbringt als wir hat in Ubud außerdem die Gelegenheit, ausgiebig Yoga zu praktizieren, ohne Ende ayurvedischen Tee und gesunde Shakes aus Karotten, Gurken und Sellerie zu trinken und alle möglichen Kurse zu belegen - von Malerei über Batik bis hin zur Entrepreneurship ist alles dabei.

Palast in Ubud

Inspiration im Grünen

Traditionelle balinesische Kunst

Tag 16 - 14.05.2016 - Ubud

Heute stehen wir sehr früh auf, um schon vor den eintreffenden Touristenmassen unsere Sightseeing-Tour durch Ubud zu starten. Erster Stopp unserer Tour ist der Monkey Forest, der im Süden von Ubud liegt und vom Palast aus gut fußläufig zu erreichen ist, solange die Sonne noch nicht zu hoch steht. Der Monkey Forest - oder auch Mandala Wisata Wanara Wana, wie er lokal genannt wird - beherbergt insgesamt drei Tempel und zudem eine als heilig betrachtete Horde von grauen Balinesischen Makaken. Die auf allen Bildern immer so niedlich aussehenden Kreaturen haben allerdings einen latenten Hang zur Kleptomanie, und so sollte man alles, was einem lieb und teuer ist, besser sicher verstauen. Gleich am Eingang zum Monkey Forest wird man außerdem gewarnt, nicht gleich in Panik zu verfallen, wenn einem unerwartet Affen auf die Schultern springen sollten. Ja nee, ist klar!

 

Als nächstes versuchen wir unser Glück beim Souvenir-Shopping auf dem großen Basar von Ubud. Da in vielen asiatischen Ländern der Glaube vertreten ist, der erste Verkauf am Morgen sei ausschlaggebend für die Umsätze des ganzen Tages, hat man morgens meist bessere Chancen gute Preise zu verhandeln. So auch hier - und mit etwas Geduld erstehen wir ein paar echte Schnäppchen. Das Top-Mitbringsel aus Ubud scheinen bunt bemalte Penis-Flaschenöffner zu sein, denn die verkauft hier so gut wieder jeder Shop - warum auch immer.

 

Den Nachmittag beginnen wir in einem der unzähligen Spas und Massagestudios, die man in Ubud überall findet. Eine typische, balinesische Massage (60 Minuten) bekommt man schon für unter 10 EUR, da können wir auf keinen Fall Nein sagen. Ordentlich durchgeknetet und immer noch etwas ölig treten wir eine gute Stunde später wieder auf die Straße.

 

Zum absoluten Pflichtprogramm gehört in diesem Künstlerdorf außerdem ein Besuch in den zahlreichen Kunstmuseen und Galerien. Wir entscheiden uns für das Museum Puri Lukisan, das neben historischen balinesischen Malereien auch zeitgenössische Kunst aus Zeiten vor und nach dem zweiten Weltkrieg ausstellt. Leider mangelt es auch hier mal wieder an vernünftigen, englischen Erklärungen - doch an sich das Museum interessant und sehenswert.

 

Für den Abend haben wir uns Tickets für eine Aufführung des klassischen balinesischen Legong-Tanz direkt vor der Kulisse des Palastes in Ubud gesichert. Die Veranstaltung an sich ist zwar schon eine ziemliche Touri-Nummer, doch der Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Zunächst betritt das Orchester die Bühne, das die Tänzerinnen auf traditionellen Instrumenten während der fast 1,5 Stunden dauernden Aufführung begleitet. Die Tänzerinnen selbst sind in aufwändige, farbenfrohe Brokatgewänder gehüllt und führen meist höfische Geschichten auf.

Holy Monkey Forest

Indiana Jones-Feeling inklusive

Legong-Orchester

Legong Dance

Tag 17 - 15.05.2016 - Pura Taman Ayun, Bedugul, Munduk, Jatiluwih & Tanah Lot

Da unsere Zeit auf Bali mit nur einer Woche sehr begrenzt ist, gönnen wir uns heute den Luxus eines privaten Fahrers, denn nur so haben wir die Möglichkeit, die Orte miteinander zu verbinden, die uns wirklich interessieren. Auch wenn Bali touristisch vor allem im Süden schon gut erschlossen ist, ist das öffentliche Verkehrsnetz vor allem in Nord- und Zentralbali noch völlig unausgereift und führt wenn dann eigentlich immer über Denpasar, so dass man mehrere Tage brauchen würde, um alle Stationen einzeln zu erreichen. Einen privaten Fahrer in Richtung Norden hingegen bekommt man in der Regel schon für 40 EUR am Tag - insbesondere zu mehreren lohnt sich das auf jeden Fall.

 

Wir treffen unseren Fahrer heute schon um 08:00 Uhr in der Früh, und sind fast die ersten Besucher des Tages am königlichen Familientempel Pura Taman Ayun, der bis 1891 als Haupttempel der Mengwi-Dynastie fungierte. Der Tempel an sich ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, kann aber umrundet werden. Er ist von einem schmalen Wassergraben umgeben und enthält mehrere, unterschiedlich große "Meru" (Schreine mit mehreren, übereinander liegenden Dächern).

 

Auf dem Weg gen Norden machen wir kurz Halt an einer der vielen Kaffee- und Gewürzplantagen. Auf Bali wird hauptsächlich Arabika-Kaffee angebaut, sowie auch einige Robusta-Sorten. Etwas ganz Besonderes ist der sogenannte Luwak-Kaffee, der entsteht, wenn die sogenannten Luwak, eine katzenähnliche Raubtierart, die reifen Kaffeebohnen fressen. Die Tiere verarbeiten dabei nur die Schale, die eigentlichen Kaffeebohnen sind für die Tiere unverdaulich und werden im Ganzen wieder ausgeschieden. Dann heißt es nur noch aufsammeln, reinigen, rösten - fertig ist der Luwak-Kaffee, der gleich mal gut das 5-fache des normalen Kaffees kostet.

 

Unser zweiter Stopp an diesem Tag ist Bedugul, das direkt am Bratan-See im zentralen Hochland von Bali liegt. Wichtigste Sehenswürdigkeit hier ist der Pura Ulun Danu Bratan - ein Hindu-Buddhistischer Tempelkomplex, der der Wassergöttin Dewi Danu geweiht ist. Die Tempel wurden auf zwei kleinen Inseln innerhalb des Sees erbaut, so dass sie de facto ohne Boot nicht zugänglich sind.

 

Weiter geht unsere Fahrt nach Munduk - einem kleinen Bergdorf inmitten von sattgrünen bewaldeten Hügeln. Gerne hätten wir hier einige Tage verbracht, um ausgiebige Trekkingtouren in die Umgebung zu unternehmen, doch das lässt unsere Zeit nicht zu. Stattdessen müssen wir uns auf einen kurzen Trek beschränken, der allerdings schon einen tollen Einblick in die ruhige, grüne Landschaft gibt und durch einige Plantagen und zum Schluss durch dichten Dschungel bis hin zu einem 30 m hohen Wasserfall führt. Schon einige Meter, bevor wir den Wasserfall erreichen, schlägt uns die Gischt ins Gesicht - so nah kommen wir heran.

 

Am frühen Nachmittag schließlich erreichen wir Jatiluwih - der für uns interessanteste Stopp des heutigen Trips. Hier befinden sich die UNESCO-geschützten Reisterrassen des Subak-Systems - von den höchsten Hügeln bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf diese jahrhundertealten Felder, die einfach so grün sind, dass grün fast schon gar kein Ausdruck mehr ist, der dem hier gerecht wird. Über einige schmale Wege kann man von oben aus zu kürzen Spaziergängen bis hin zu längeren Wanderungen durch die Gegend starten - sofern man die Sonne aushält, denn Schatten sucht man hier vergeblich.

 

Letzter Stopp unserer Tour ist heute der Meerestempel von Tanah Lot, an der Westküste Balis. Sehr malerisch sitzt dieser Tempel auf einem Felsbogen in einer Bucht, die ansonsten von hohen Klippen umgeben ist. Insbesondere zur Zeit des Sonnenuntergangs ist dieser Tempel beliebt, und zahlreiche organisierte Touren stoppen hier. So ist die Atmosphäre zwar alles andere als romantisch, und seinen Platz in der ersten Reihe muss man sich rechtzeitig sichern und dann konsequent gegen die heranrollenden Touristenmassen verteidigen. Nichtsdestotrotz ist der Anblick der direkt neben dem Tempel untergehenden Sonne auch einfach nur schön, so dass sich der Besuch trotzdem lohnt.

 

Gegen 19:30 Uhr schließlich beenden wir unsere Tour in Sanur, wo wir die letzten 2 Tage unseres Bali-Aufenthalts verbringen und nochmal ein bisschen Sonne tanken möchten.

Pura Taman Ayun

Bedugul

Munduk

Gewürzherstellung in Munduk

Reisterassen in Jatiluwih

Meerestempel von Tanah Lot

Tag 18 - 16.05.2016 - Sanur

Nachdem wir in Ubud nur einen Fan Room ergattert hatten, genießen wir in Sanur unseren kühlen AC Room mit Swimmingpool direkt vor der Zimmertür in vollen Zügen. Den Morgen verbringen wir damit, den Strand zu erkunden, der jedoch nur wenig mit dem 5 km langen, weißen Paradies zu tun hat, das im Reiseführer beschrieben war. Stattdessen ist die Bucht für unser Gefühl eher ein reiner Abfahrthafen für die zahlreichen Boote zur Nusa Lembongan - der nächsten Insel, die hauptsächlich für Taucher und Schnorchler interessant ist. Auch wir wären gern dort hingefahren, doch die Preise sind einfach völlig unverhältnismäßig - während wir umgerechnet keine 0,40 EUR gezahlt haben, um von Java aus nach Bali überzusetzen, fangen die Preise hier für die je nach Boot eine halbe bis anderthalb Stunden Überfahrt bei ca. 13,00 EUR für die Hin- und Rückfahrt an und gehen hinauf bis zu 24,00 EUR. Stattdessen spazieren wir ein wenig am Strand entlang, der hier jedoch relativ unaufgeräumt ist - auch Liegen gibt es so gut wie keine, wenn man nicht gerade in einem der großen Beach Resorts eingecheckt hat.

 

Wir ziehen deshalb den Pool vor und verbringen den Rest des Tages ganz entspannt.

Tag 19 - 17.05.2016 - Nusa Dua, Pura Ulu Watu & die versteckten Strände, Jimbaran

Nach dem etwas ruhigeren Vortag steht heute wieder Action auf dem Programm: Gleich am Morgen mieten wir uns ein Moped, mit dem wir die südliche Bukit-Halbinsel unsicher machen wollen. Da es dorthin keine öffentlichen Transporte gibt, ist dies die einzig realistische Möglichkeit, ohne organisierte Tour die Gegend zu erkunden.

 

Ohne Ortskenntnis, Karte oder Plan geht es also los - "on the Road" immer in Richtung Süden. Nachdem wir uns kurzzeitig mit unserem Moped auf die Autobahn verirrt hatten und umdrehen mussten (oh Gott, immer diese europäischen Falschfahrer! :) gelangen wir schließlich auf die 10 km lange Toll Road in Richtung Nusa Dua. Okay, eigentlich wollten wir die Halbinsel von der anderen Seite umrunden...aber egal. Die grobe Richtung stimmt immerhin! Auf dem Weg nach Nusa Dua verirren wir uns gleich zum zweiten Mal, also umdrehen. Schließlich erreichen wir dann aber doch die zwei kleinen Landzungen, die vom Rest der Stadt abgeschirmt sind und die großen, luxuriösen Hotels und Resorts beherbergen. Das Betreten ist Einheimischen nicht gestattet - außer sie arbeiten hier. Nachdem wir das Tor zur Einfahrt passiert haben und von den Guards offenbar als zulässig eingestuft wurden, kommen wir uns fast vor, als würden wir ein anderes Land betreten, so klinisch rein und künstlich kommt uns die Umgebung vor. Straßenstände und Shops gibt es hier nicht - stattdessen fahren wir durch ordentlich gepflegte Parkanlagen voller Blumen und Wegweiser zu den einzelnen Hotels. Ein bisschen gespenstisch, finden wir.

 

Wir parken unser edles Gefährt bei den anderen Mopeds und machen uns zu Fuß auf den Weg zum Strand - neugierig sind wir ja schon. Durch den ausgewiesenen "Ocean Walk" bewegen wir uns vorbei an einer Badeanlage mit Flow Rider bis vor zum Wasser. Hier ist der Strand, wie man sich Bali vorstellt: Ordentlich, sauber, weiß, und menschenleer - wie im Reisekatalog. Und die gesamte Strandpromenade ist gesäumt von Pool Bars und Restaurants mit Liegen, bequemen Sofas und stylischer Loungesesseln. Eigentlich ein kleiner, paradiesischer Traum - nur, dass er mit dem eigentlichen Bali leider nicht sehr viel zu tun hat. Auch die Preise sind hier natürlich doppelt so hoch, wie sonst überall.

 

Wir schlendern ein wenig herum, doch wirklich wohl fühlen wir uns nicht. Es dauert deshalb nicht lang, bis wir uns zurück auf unser Moped schwingen, und zum Pura Luhur Ulu Watu weiter fahren. Dieser sagenumwobene Tempel liegt auf einer Klippe, die aus dramatischer Höhe senkrecht in ein unruhiges Meer abfällt, das für seine hohen und langen Wellen bekannt und dafür bei Surfern aus aller Welt beliebt ist. Der Tempel an sich ist weniger spektakulär, als seine Lage. Während wir ihn besichtigen, brennt die Mittagssonne auf uns herunter, so dass wir uns erstmal mit kühler Cola und Mie Goreng wieder aufpäppeln müssen, bevor wir uns zur Weiterfahrt bereit fühlen.

 

Den Nachmittag widmen wir der Erkundung der vielen kleinen, versteckten Strände an der Westküste Balis, zwischen Ulu Watu und Jimbaran. Als erstes geht es zum Ulu Watu Beach, der sich in einer ehemals vom Meer ausgewaschenen Felshöhle befindet und dadurch einfach einzigartig ist. Schon der Abstieg ist ein kleines Abenteuer und führt über schmale Treppen bis ins Innere der Höhle - nur wenige Meter weiter hören wir schon die Brandung, mit der die Wellen immer wieder in die schmale Bucht hineingespült werden und sie mal mehr, mal weniger überfluten. Nicht nur einmal müssen andere Badegäste, die es sich vorn am Wasser gemütlich gemacht haben, in nullkommanichts vor den heranrollenden Wellen flüchten. Und nicht immer schaffen es alle rechtzeitig, so dass zahlreiche Flipflops, Händtücher und Sonnenbrillen dem Meer zum Opfer fallen.

 

Auf der Weiterfahrt dann passieren wir den Padang Padang Beach, der ebenfalls durch den Film "Eat, Pray, Love" Berühmtheit erlangt hat und wohl auch aus diesem Grund inzwischen von sämtlichen Touristen Eintritt verlangt.

 

Ein weiterer Geheimtipp ist der Strand von Bingin, der zwar durch schmale Gänge und über zahlreiche Treppen und Stufen nicht ganz einfach zu erreichen ist - wenn man aber erstmal den Weg die Klippen hinunter geschafft hat, wird man mit einem einzigartigen, felsigen Strand mit zahlreichen Cafés belohnt. Hier herrscht absolute Surfer-Atmosphäre, und von den Cafés aus kann man wunderbar beobachten, wie sie mit ihren Brettern hinauspaddeln und die besten Wellen für sich nutzen, oder aber blubbernd in den sich brechenden Wellen versinken.

 

Weiter geht es zu unserem letzten Stopp Jimbaran, dem nächstgrößeren Ort mit breitem Strand und zahlreichen Beach Resorts. Uns treibt allerdings ein anderer Grund hierher: die zahlreichen Seafood-Restaurants, für die der Ort berühmt ist. Hier kann man sich den Fang des Tages in riesigen Auslagen ganz frisch aus nächster Nähe anschauen, bevor man anfängt, sich sein Wunschmenü zusammenzustellen und dafür einen angemessenen Preis zu verhandeln. Gespeist wird dann zum Sonnenuntergang direkt am Strand. Die meisten Restaurants haben ihre Tische direkt im Sand platziert, und das wirklich bis ganz vorn zum Wasser, um möglichst viele Gäste unterzubringen. Trockene Füße können in der ersten Reihe zwar nicht garantiert werden - dafür aber die beste (und weitestgehend touristenfreie) Aussicht auf den Sonnenuntergang. Mit Romantik ist es hier allerdings nicht sehr weit her - es herrscht eine ziemlich trubelige Atmosphäre, in der sich Horden von Kellnern ihren Weg durch umherstreifende Touristen - die meisten auf der Suche nach dem besten Platz für Selfies - bahnen. Den Fisch bekommt man aber definitiv nirgendwo frischer, und wir genießen unser Luxusmenü aus weißem Fisch, Garnelen, Muscheln und Tintenfisch in vollen Zügen.

Perfekter Strand in Nusa Dua

Viel authentischer: Ulu Watu Beach

Versteckter Strand

Tag 20 - 18.05.2016 - Flug von Denpasar/Bali nach Palembang/Sumatra

Unsere Zeit auf Bali verging wie so oft viel zu schnell. Um Punkt 04:30 Uhr in der Früh steht unser Fahrer vor der Tür - Zeit zur Abfahrt. Vom Flughafen in Denpasar aus starten wir zunächst nach Jakarta, um dann von dort aus unsere Weiterreise nach Palembang anzutreten, die letzte Station unseres Familienbesuchs. Pünktlich 30 Minuten zu spät starten unsere beiden Lion Air-Flüge, das scheint hier die ziemlich übliche Toleranz zu sein, denn in beiden Fällen betreten auch zur eigentlich geplanten Abflugzeit noch weitere Passagiere den Flieger. Uns wundert ja inzwischen nichts mehr...

 

Als wir kurz nach Mittag in Palembang landen, erwartet uns Davids Familie bereits seit fast 2 Stunden. Nachdem wir so früh aufgestanden sind, sind wir froh, dass am Nachmittag nicht sofort wieder Programm ansteht. Nach dem Mittagessen dösen wir vor uns hin, und erst am Abend raffen wir uns nochmal auf, um die im Dunkeln bunt beleuchtete Ampera-Brücke anzusehen, die die beiden Stadthälften verbindet, die durch den Sungai Musi-Fluss getrennt werden. Außerdem nutzen wir die Zeit, um noch ein wenig über den angrenzenden Markt und die aktuelle Batikausstellung zu bummeln.

Tag 21 - 19.05.2016 - Palembang

Sichtlich platt verschlafen wir den Morgen bis fast 10:00 Uhr. Während die Familie schon für das Mittagessen gekocht hat, schaffen wir es gerade mal, aufzustehen, uns anzuziehen, und nach einer Dusche im Wohnzimmer gleich wieder auf dem Boden zu liegen (auf den Fliesen ist es am kühlsten) und zu dösen. Wie halten die diese Hitze nur aus, und wie zum Teufel kann man bei diesem Klima sogar noch arbeiten oder studieren? Wir verbringen die meiste Zeit damit, zwischen dem Platz direkt vor dem auf höchster Stufe laufenden Ventilator und dem AC-gekühlten Schlafzimmer hin- und herzuwechseln.

 

Nach dem Mittagessen wagen wir uns dann doch nochmal nach draußen - allerdings nur, um mit der kompletten Familie mit dem Auto in die nächste Mall zu fahren, die - juhu - vollklimatisiert ist. Noch die letzten Snacks für die Daheimgebliebenen eingekauft, das kostenlose Wifi zum Einchecken für den Flug am kommenden Tag zurück nach Jakarta genutzt, und schon ist es fast dunkel und damit Zeit, zum Abendessen nach Hause zu fahren.

Tag 22 - 20.05.2016 – Palembang & Weiterflug nach Jakarta

Nun ist unser Urlaub schon fast vorbei. Gegen Mittag geht unser nächster Flug von Palembang/Sumatra zurück nach Jakarta/Java. Nachdem einer ausgiebigen Verabschiedung fahren wir zum Flughafen, und zu fünft geht es hinein in den Flieger.

 

Auch wenn die Strecke vom Flughafen aus eigentlich nicht sehr weit ist - wegen des einfach unglaublichen Verkehrs in Jakarta kommen wir erst am Abend am Haus von Tante Nong an, als es schon wieder dunkel ist.

Tag 23 - 21.05.2016 –Jakarta & Rückflug nach Frankfurt

Unser letzter Tag in Indonesien ist angebrochen. Heute besuchen wir mit der ganzen Familie den Themenpark Taman Mini Indonesia Indah, der ganz in der Nähe liegt. Der ca. 100 Hektar große Park stellt maßstabsgetreue Häuser nach traditioneller Bauweise aus ganz Indonesien vor. Im Inneren findet man jeweils kleine Museen, die die lokale Kultur thematisieren. Außerdem gibt es ein 4D-Kino, einen kleinen Tierpark und mehrere Gärten. Der Park ist ganz nett gemacht, doch leider fehlt es etwas an Flair, da wegen der Hitze so gut wie alle Besucher in Autos durch den Park kutschiert werden - zum Laufen ist es einfach zu heiß.

 

Da um 20:35 Uhr Ortszeit unser Rückflug nach Frankfurt startet, machen wir uns schon am frühen Nachmittag auf den Weg, um rechtzeitig durch den dichten Verkehr zu kommen.

 

Wie immer ist unsere Zeit hier viel zu schnell vergangen, und der Abschied fällt schwer. Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis wir wiederkommen :)

Trommeln...parampampampam!

Stelzenhaus

Taman Mini

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