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Roadtrip in die Bretagne

Unsere Reiseroute

Reisezeitraum:

9 Tage - 01.-09.10.2016

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Start- und Endpunkt:

Frankfurt/Main

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Stops entlang der Route:

Frankfurt - Nancy - Fontainebleau - Chartres - Rennes - Névez -  Pont-Aven - Trévignon - Anse de Rospico - Kerascoet - Concarneau - Josselin - Frankfurt

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Zurückgelegte Strecke:

2.450 km

In den vergangenen Monaten war es ruhig um uns – gefühlt waren wir schon eine Eeeeewigkeit nicht mehr unterwegs! Jetzt, Anfang Oktober, juckt es uns wieder in den Fingern. Das Wetter wird langsam herbstlich, und die Bäume färben sich in allen erdenklichen Gelb, Rot- und Brauntönen. Regentropfen, die sacht an unser Fenster klopfen, machen das Aufstehen am Morgen immer schwieriger. Wie die Zugvögel zieht es uns nach Süden. Ganz allmählich natürlich nur, denn die ungemütliche Jahreszeit fängt ja gerade erst an, und wir müssen uns ja schließlich noch steigern können.

 

Schon lange hatten wir geplant, unsere Freunde Karin und Michael in ihrem Haus in der Bretagne zu besuchen. Die perfekte Gelegenheit! Da Olli uns in den Urlaub begleiten soll, nehmen wir das Auto – und entdecken so das „Langsam-Reisen“, denn auf dem Weg in die Bretagne gibt es so viel zu sehen, und so viele UNESCO-Weltkulturerbe, die noch abgehakt werden wollen!

Herbstspaziergang im Forêt de Fontainebleau

Es ist nie zu kalt, um die Füße ins Meer zu halten

01.10.2016 – Nancy & Fontainebleau

Nachdem alle Pferde versorgt und alle Taschen gepackt sind, geht es los. Unsere erste Etappe führt uns nach Nancy – oder, wie sie manchmal auch genannt wird, in die „goldene Stadt“. Nachdem wir unser Auto geparkt und zu Fuß die ersten Meter Richtung Altstadt zurückgelegt haben wird uns sofort klar, woher dieser Name rührt: Es wimmelt nur so vor vergoldeten Gebäuden und Plätzen! Im 18. Jahrhundert entstand hier der französische Jugendstil, und 1983 wurde dieses einmalige architektonische Ensemble von der UNESCO zum Weltkulturerbe nominiert.

 

Besonders schöne Beispiele hierfür sind die drei Plätze Place Stanislas, Place de la Carrière und Place d’Alliance. Wir beginnen unsere Tour auf dem Place Stanislas – einem zentralen Dreh- und Angelpunkt mitten in der Altstadt Nancys. Der Platz gilt als einer der schönsten Königsplätze Europas und ist dem ehemaligen polnischen König und Herzog Lothringens, Stanislas, gewidmet, auch wenn er eigentlich ursprünglich zu Ehren des französischen König Ludwigs XV. erbaut wurde. Gesäumt wird der Platz heute von der Oper, dem „Musée des Beaux Arts“ und dem Rathaus. Er ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden – bei einem kühlen Drink in einem der zahlreichen Cafés lassen sich die Pläne für eine Sightseeingtour am entspanntesten besprechen, und nebenbei kann man von dort wunderbar Leute beobachten :)

 

Die beiden anderen Plätze, der Place d’Alliance und der Place de la Carrière, sind deutlich weniger prunkvoll, aber laden zum Flanieren ein. Vom Place Stanislas gelangt man durch den Triumphbogen Arc Heré zunächst auf den Place de la Carrière. Hier wurden einst Reitturniere und Wettkämpfe ausgetragen, was sich auch am Halbrundplatz vor dem Palais du Gouvernement noch heute gut ablesen lässt. Auch die Kathedrale mit ihren farbenfrohen Fenstern ist auf jeden Fall sehenswert.

 

Den perfekten Abschluss, bevor wir Lothringen wieder verlassen, bildet natürlich ein verpflichtendes kulinarisches Highlight: Quiche Lorraine und Gofres mit ordentlich Sahne und Schokoladensauce :) Wer Nancy besucht, sollte außerdem die traditionellen Bonbons mit Bergamotte probieren, die es nur hier gibt.

 

Kurz bevor es dunkel wird müssen wir wieder aufbrechen, denn unsere erste Übernachtung haben wir im nochmal gut 200km entfernten Fontainebleau geplant.

Historisches Posieren

Arc Heré

Stadtspaziergang mit Olli

02.10.2016 – Fontainebleau

Nachdem wir am Vorabend erst spät in Fontainebleau angekommen sind, wollen wir heute früh eigentlich nur schnell unser Gepäck im Auto verstauen. Doch am Parkplatz angekommen erwartet uns ein kleiner Schock: Unser Auto ist verschwunden. Abgeschleppt! Und das, obwohl wir auf dem öffentlichen Parkplatz des Château de Fontainebleau standen. Was wir nicht wussten: Hier findet jeden Sonntagmorgen ein Markt statt – und dafür wird der Parkplatz rigoros geräumt. Wie sich herausstellt, wird hier üblicherweise am Vortag die Marktfläche eingezäunt, die Durchfahrt gesperrt und mit Hinweisschildern versehen. Tja… nur an diesem einen Sonntag im Oktober wohl eben nicht!

 

Aber Aufregen nützt jetzt auch nichts mehr. Uns bleibt nur eins… zurück ins Hotel, und die Polizei anrufen. Gesagt, getan – und natürlich kommt es, wie es kommen muss… Die französische Polizei kassiert sonntags zwar offenbar gerne Autos ein, gibt sie aber erst montags wieder raus. Und dabei wollten wir eigentlich heute Nachmittag schon unsere Fahrt gen Westen fortsetzen!

 

In Fontainebleau quasi gestrandet, setzen wir uns erstmal ins nächstgelegene Café und brainstormen bei einer Tasse heißer Schokolade mit Sahne, was wir nun mit unserer spontan gewonnenen Zeit anfangen, und welche Zwischenstopps auf dem Weg in die Bretagne wir wohl oder übel auf unseren nächsten Besuch verschieben müssen. Den Nachmittag wollten wir in Provins verbringen – das fällt also für’s Erste ins Wasser. Stattdessen können wir uns nun ausgiebig Zeit nehmen, um das Schloss von Fontainebleau (http://www.musee-chateau-fontainebleau.fr/) zu besichtigen. Dieses Juwel wurde als königliche Jagdresidenz im 16. Jh. erbaut und diente seitdem sämtlichen französischen Dynastien von Herzögen, Königen und Kaisern – von den Capétiens, Valois, Bourbons oder Bonaparte bis hin zu den Orléans - als Rückzugsort. Fontainebleau liegt in unmittelbarer Nähe zu Paris, jedoch immer noch weit genug weg, um der höfischen Welt von Versailles für eine Weile zu entfliehen und die Ruhe des Forêt de Fontainebleau und des entlegenen Seine-Ufers zu genießen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Schloss immer wieder durch namhafte Architekten, Gärtner, Maler und Bildhauer künstlerisch ergänzt und nach dem Geschmack der jeweiligen Schlossherren umgestaltet. Heute kann man sowohl die königlichen Gemächer, als auch die verschiedenen Höfe und den Schlosspark besichtigen. Für ein besonders höfisches Feeling kann man hierfür auch die Pferdekutsche nehmen :)

 

Den Nachmittag verbringen wir ganz gemütlich in der Sonne bei einem leckeren Crêpe Complèt. Dazu schmeckt natürlich – ganz klassisch – Cidre, oder für die, die es noch etwas süßer mögen ein leckeres Affligem, ein rotes Bier mit Waldfruchtnote. So haben wir außerdem die Gelegenheit, unseren Tischnachbarn ganz genau auf die Teller zu schielen und die Technik zu studieren, mit der sie gekonnt die Bulots, die großen Wellhorn-Meeresschnecken, die hier als Delikatesse gelten, aus ihren Häusern fischen – natürlich nicht ohne sie anschließend erstmal in einer großen Portion Knoblauchmayonnaise zu versenken. Noch sind wir uns nicht sicher, ob wir dieses Ritual interessant, oder total eklig finden sollen. Es sieht fast so aus, als müssten wir selbst unter die Feinschmecker gehen, um uns ein Urteil bilden zu können. Aber noch sind wir nicht so weit, und entscheiden uns an diesem Abend lieber für ein klassischen Abendessen, ohne Fühler und ohne Glibber. Und ohne Knoblauchmayonnaise!

Château de Fontainebleau von vorn...

...und von hinten

Salle de Diane mit Globus Napoleons I.

Königlicher Thron

Am Grand Canal

03.10.2016 - Chartres

Ein Glück – heute früh können wir unser Auto wieder abholen. Nach einer gefühlt ewigen Umhergurkerei durch das Umland von Fontainebleau sowie gebrochen französisch-englischen Gesprächen mit der Polizei und dem Abschleppdienst habe wir kurz vor Mittag unser Auto zurück, und sind abfahrbereit. Schnell Olli in den Kofferraum und das Gepäck auf den Rücksitz verfrachtet, und nichts wie weg aus dieser Stadt, die zwar schön war, uns aber doch einiges an Nerven gekostet hat.

 

Unser nächster Stopp ist Chartres, wo wir eigentlich hätten übernachten wollen. Nun bleibt uns immerhin genug Zeit für die obligatorische Besichtigung der fantastischen Kathedrale (http://www.cathedrale-chartres.org/) sowie einen gemütlichen Stadtbummel. Schon gut 20 km, bevor wir die Stadt erreichen, erblicken wir die Silhouette der Kathedrale, die sich mit ihrer gigantischen Kulisse über das flache Umland erhebt. Seit ihrer Erbauung zwischen 1194 und 1220 ist sie praktisch unverändert geblieben, und wenn man so möchte ist sie dadurch die wohl älteste hochgotische Kathedrale der Welt. Unverkennbar ist, dass sie für viele andere Kathedralen Vorbild gewesen sein muss. Wir ächzen ein wenig beim Erklimmen der exakt 195 Stufen, die hinauf in einen der Glockentürme führen – werden dafür aber mit einer fantastischen Aussicht belohnt.

 

Wieder unten angekommen, gönnen wir uns noch einen leckeren Cappuccino, der mit einem leicht unverhältnismäßigen Turm aus Sahne bedeckt ist, und ein paar Macarons, die es hier in allen erdenklichen Farben und Geschmacksrichtungen gibt: Erdbeere, Pistazie, Nutella, Caramel aus gesalzener Butter (ja, die französische Küche ist manchmal etwas schräg), Nougat, Vanille oder Kokos.

 

Als es schon langsam zu dämmern beginnt, müssen wir wieder aufbrechen, um rechtzeitig unser nächstes Übernachtungsziel Rennes zu erreichen.

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Kathedrale von Chartres

Kathedrale von innen

Turmbesteigung - Panorama über Chartres

...und noch höher...

..endlich angekommen

Macarons und Cappucchino zur Stärkung

04.10.2016 – Rennes, Névez

Da wir uns zum Mittagessen mit Karin und Michael in Saint-Armel verabredet haben, bleibt nur wenig Zeit für eine Sightseeingtour durch Rennes. Und das heißt v.a. … früh aufstehen. Wir schaffen es tatsächlich, trotz Berufsverkehr um 08:00 Uhr in der Stadt zu sein. Um diese Zeit sind die Straßen der Altstadt noch fast menschenleer. Vorbei am Palast des bretonischen Parlaments schlendern wir zum Rathausplatz, der von großen Renaissancebauten – heute hauptsächlich Hotels – gesäumt ist. Alles wirkt merkwürdig steril…. Wo ist nur das Flair, das wir in dieser Studentenstadt, diesem Tor zur Bretagne erwartet haben?

 

Ein paar Straßen weiter erreichen wir dann endlich den mittelalterlichen Teil der Altstadt, in dem kleine, bunte und total windschiefe Fachwerkhäuschen das Bild prägen. So hatten wir uns das vorgestellt! In einem kleinen Eckcafé gönnen wir uns erstmal eine heiße Schokolade. Leider sind große Teile der Altstadt zum Zeitpunkt unseres Besuchs durch den Bau einer neuen Metrolinie völlig unzugänglich, die Basilika ist nicht nur geschlossen, sondern von außen völlig durch Graffitis verschandelt und insgesamt nehmen wir einen eher schmuddeligen Eindruck dieser wahrscheinlich eigentlich netten Stadt mit. Fazit: Rennes kann man mitnehmen – aber wenn nicht, hat man auch nicht viel verpasst.

 

Gegen 12:00 Uhr treffen wir in Saint-Armel am vereinbarten Treffpunkt, der Crêperie Bara Breizh (http://www.bara-breizh.com/ -  Breizh ist übrigens der bretonische Name der Bretagne) ein. Da wir erst um 12:30 Uhr verabredet sind, nutzen wir die Zeit für einen kurzen Spaziergang mit Olli und kundschaften schonmal das Meer aus. Olli ist schwer begeistert, auch wenn gerade völlige Ebbe herrscht. Bevor wir ihn noch zurückrufen können, hat er schon einen beherzten Satz gemacht und steht mit allen vier Pfötchen fast 10 cm tief in schwarzem Matsch. Na super, das war’s dann wohl mit dem guten Eindruck… Aber Hautsache, der Vierbeiner ist glücklich!

 

Gestärkt mit einem leckeren Crêpe Complèt und einer Tasse Cidre starten wir in den Nachmittag und besuchen zuerst den pferdigen Nachwuchs. Olli ist der absolute Held auf der Koppel – binnen Minuten ist er von neugierigen Stuten umringt, die allesamt ihre Hälse recken und den Neuankömmling erstmal gründlich durchchecken und beschnuppern wollen. Olli ist das zwar nicht so ganz geheuer, lässt es aber über sich ergehen.

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Altstadt von Rennes

Place du Champ-Jacquet

Olli hat die Herde im Griff

05.10.2016 – Névez, Pont-Aven

Heute Morgen lassen wir es ruhig angehen und starten endlich mal so in den Tag, wie es sich für einen Urlaub gehört: Wir schlafen viel länger als geplant, schaffen es dann gerade so zum Frühstück, und nehmen uns dafür dann aber auch nochmal richtig viel Zeit. Für den Abend haben wir uns vorgenommen, einen Fisch zu grillen – Pflichtprogramm, wo wir doch schon so nah am Meer sind. In Névez erstehen wir einen Merlan. Wir haben zwar keine Ahnung, was das für ein Fisch ist, er sieht groß und lecker aus :D (ein „Wittling“, wie wir später nachlesen).

 

Nach einem weiteren Besuch bei den Pferden auf der Koppel (diesmal andere) machen wir uns auf den Weg nach Pont Aven, einem kleinen, an die Flussmündung des Aven geschmiegten Maler- und Künstler-Städtchen. Der Wasserlauf des Aven schlängelt sich dabei auf seinem Weg ins Meer durch große und kleine Felsen hindurch und dreht dabei auch das eine oder andere Mühlrad an. Die ganze Stadt ist immer wieder von kleinen Übergängen und Brücken durchzogen, die mit ihren bunten Blumenkästen malerische Farbkleckse bilden. Besondere Bekanntheit verdankt Pont Aven Gauguins Malerschule, und der ganze Ort ist von kleinen Galerien und Ateliers durchzogen (auch wenn die leider heute hauptsächlich kommerziellen Kitsch verkaufen). Das Besondere an Pont Aven ist der kleine Hafen, der Tag für Tag bei Ebbe fast komplett trockengelegt wird. Die dort ankernden Segel- und Motorboote liegen dann direkt auf dem Schlick des Aven-Grundes auf (mit oder ohne schonender Unterkonstruktion) -  ein ungewöhnlicher und irgendwie faszinierender Anblick.

 

Umherwandernde Gruppen von Bustouristen, die hier tagsüber „ausgekippt“ werden, kann man am besten bei einem kühlen oder heißen Drink, z.B.  auf dem Place de l’Hotel de Ville beobachten. Insgesamt ist dieser charmante Ort auf jeden Fall einen Besuch wert – auch am Abend, wenn die meisten Touristen Pont Aven wieder verlassen haben.

 

Am Abend gelingt unser Merlan erstaunlich gut, und besonders Dave fühlt sich bereit für den nächsten kulinarisch-bretonischen Schritt: Meeresfrüchte, und v.a. Schnecken probieren! Dafür sollte sich in den kommenden Tagen wohl eine passende Gelegenheit finden :)

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Pont Aven

Und es wird Ebbe...

...im Hafen von Pont Aven

06.10.2016 – Radtour durch die Gegend um Névez

Um in unserem Urlaub nicht NUR auf der faulen Haut herumzuliegen, haben wir für heute eine Fahrradtour durch die Umgegend von Névez geplant. Mit unseren fachkundigen Tourguides Karin und Michael erhalten wir einen wunderbaren Rundumblick über die Gegend. Hier könnten wir endlos weiterfahren: Leere Straßen, grüßende Passanten, und ab und an ein entgegenkommender Traktor. Mehrmals führt unser Weg uns durch kleine „Obelix-Dörfer“ – das sind winzige, verschlafene Örtchen mit Steinhäusern, die von außen herrlich malerisch aussehen, in denen man sich aber beim Betreten vermutlich als Erstes den Kopf stoßen würde, so niedrig sind die Decken. Mehrere hundert Jahre sind diese traditionell reetgedeckten Häuschen teilweise alt, und sie wirken auch wie aus einer anderen Zeit.

 

In Trévignon suchen wir uns ein gemütliches Café mit Blick auf den kleinen Hafen und die Glénan-Inseln. Hin und wieder trudeln winzige Fischerbötchen ein, die von in gelbe Ostfriesennerze gehüllten Fischern gesteuert werden. Mehr Klischee geht nun wirklich nicht, es ist einfach herrlich! :)

 

Um auch Olli das Meer nicht vorzuenthalten machen wir uns am Nachmittag erneut auf den Weg zum Strand. Wir fahren zur einer kleinen Bucht, der „Anse de Rospico“. Olli kriegt sich vor lauter Freude gar nicht mehr ein, und rast wie ein Wirbelwind durch den Sand und die Wellen. Seine gute Laune steckt uns alle sofort an – es ist sogar noch warm genug, um zumindest mit den Füßen ins Wasser zu gehen. Richtig hartgesottene Bretonen schreckt natürlich nichts ab, und einige baden sogar. Brrrrrr… nichts für uns! Nachdem wir uns alle ausgetobt haben und Olli aussieht, wie ein kleines paniertes Schweinchen, wandern wir an der Steilküste entlang nach Kerascoët, um uns im Café L‘Île Verte (so heißt hier eine kleine, vorgelagerte Insel) zur Stärkung noch eine leckere Apfel-Tarte zu gönnen.

Anse de Rospico

Meer = Urlaub!! :)

Pause am Hafen von Trévignon

Ale hop!

Freude, die ansteckt

07.10.2016 – Concarneau, Strandausritt und Fruits de Mer

Heute steht ein schnelles Frühstück im Café NÊZ KFé in Névez auf dem Plan, da wir schon am Morgen den Markt im nahegelegenen Concarneau besuchen wollen. Hier gibt es alle Arten französischer Köstlichkeiten – von Käse über Austern bis zu hin zu der traditionellen « Andouille » - einer Wurst, die ausschließlich aus Innereien besteht und um die wir lieber einen großen Bogen machen. Auch da seine oder andere modische Schnäppchen kann man hier erstehen, wenn man sic h ein bisschen Zeit nimmt.

 

Nach unserem Besuch auf dem Markt machen wir uns auf den Weg zur "Ville Close", der Altstadt von Concarneau, die auf einem kleinen Inselchen mitten ins Hafenbecken hineinragt und von gewaltigen Festungsmauern umgeben ist. Mönche der Abtei von Landévennec errichteten hier einst ein Kloster, später entwickelte sich Concarneau zu einer der wichtigsten bretonischen Festungen. Erst seit dem 12. Jh. Ist die Insel mit dem Festland durch eine Brücke verbunden und somit für jeden zugänglich. Ein Highlight ist auf jeden Fall der Rundgang auf den Festungsmauern – die Altstadt selbst hat leider durch unzählige Souvenirshops etwas von ihrem Charme einbüßen müssen, auch wenn sie immer noch sehenswert ist.

 

Mittags genehmigen wir uns eine kleine Portion Austern, während der Markt schon langsam wieder zu Ende geht. Die Meinungen dazu sind geteilt, besonders Julia lässt sich nur zögerlich zum Probieren überreden. Fazit : Kann man essen – aber man kann es auch lassen ;)

 

Am Nachmittag steht für Karin, Carolin und Julia ein besonderes, lang ersehntes Highlight an : ein Ausritt am Strand (gebucht bei der « Ranch de Rospico », https://www.facebook.com/ranchderospico/). Um diese Jahreszeit ist das erlaubt, und voller Vorfreude geht es los. Julia’s dickes Pony Tanja ist zwar nicht durchgängig so ganz kooperativ, gibt beim Strandgalopp dafür aber alles. Ein tolles Gefühl – nur die Wellen sind ihr dann doch etwas suspekt.

 

Am Abend schließlich, nachdem wir uns so langsam immer mehr an Fisch und Meeresfrüchte herangetastet haben, steht für David die Feuerprobe an : ein "Assiette de Fruits de Mer" im Restaurant Les Mimosas (http://www.lesmimosas-pontaven.com/) in Pont Aven. Viel Hunger sollte man dafür mitbringen – und viel Geduld, denn gute 2,5 Stunden dauert es schon, bis der Teller geleert ist. Es gibt Langoustines, Austern, zwei Sorten Meeresschnecken (die kleinen schwarzen Bigorneaux und die großen Bulots oder auch Wellhornschnecken), Venusmuscheln und einen riesigen Krebs. Karin und Julia sind mit ihren Moules Frites (Miesmuscheln mit selbstgemachten frittierten Kartoffeln) schon nach gut einer Stunde fertig, und schauen ihren Männern gebannt beim Werkeln zu. Wir gönnen es ihnen, aber sind uns einig : für uns wäre das nichts !! :D

Festungsmauer der Ville Close

Hafen von Concarneau

Place Centrale in der Ville Close

Assiette de Fruits de Mer

08.10.2016 – Abreise aus Névez, Josselin

So schnell der Urlaub kam, so schnell ging er auch schon wieder vorbei. Heute müssen wir packen, denn für die Heimfahrt haben wir aus Rücksicht auf unseren Vierbeiner zwei Tage eingeplant.

 

Schon nach einer kurzen Etappe gen Osten legen wir einen ersten Stopp in Josselin ein. Die Geschichte dieser mittelalterlichen Stadt ist eng mit dem Schloss verknüpft, dessen imposante Türme sich im Flüsschen Oust widerspiegeln. Es wurde im 11. Jh. Erbaut und wird sogar heute noch von Nachkommen seiner Gründer bewohnt. Aber auch der historische Stadtkern mit den vielen bunten Fachwerkhäuschen lädt zu einem Spaziergang ein. Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist der Marktplatz direkt vor der gotischen Basilika Notre Dame du Roncier, von deren Turm aus man einen schönen Panoramablick über die engen Sträßchen der Altstadt und die Umgebung hat. Samstags findet hier außerdem ein lebhafter Markt statt. Zu Mittag können wir einen leckeren Crêpe Complèt und einen Cidre in der Crêperie de la Marine (http://www.lamarinejosselin.com/) empfehlen, die direkt am Ufer des Oust liegt und einen schönen Blick auf das Schloss bietet.

Altstadt von Josselin

Marktplatz

Schloss von Josselin am Oust-Ufer

Zwischenstopp La Ferté-Bernard

Stadttor von La Ferté-Bernard

Ein erster Blick auf das Schloss

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