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Schottland – unsere Flitterwochen „light“

Unsere Reiseroute

Reisezeitraum:

8 Tage - 27.09.-05.10.2020

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Start- und Endpunkt:

Frankfurt/Main

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Stops entlang der Route:

Edinburgh - Glencoe - Isle of Skye - Ullapool - Inverness - Aviemore - St. Andrews - Edinburgh

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Zurückgelegte Strecke:

1.195 km

Besondere Zeiten verlangen manchmal besondere Maßnahmen. Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie ist das Reisen fast unmöglich geworden – aber ist eine Hochzeit so ganz ohne Flitterwochen überhaupt eine richtige Hochzeit? Für uns natürlich nicht! Bevor wir also unser „großes“ Ziel – eine Rundreise durch Patagonien – in Angriff nehmen können ist klar: Wir müssen zumindest für einen Kurztrip das frische Eheglück genießen :)

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So scannen wir kurz vor unserer Hochzeit die Liste der noch nicht als Risikogebiete eingestuften Länder, denn auf Quarantäne haben wir wenig Lust. Lange Strecken fallen schonmal aus – am besten sollte es ein Ziel sein, an dem wir möglichst wenigen Menschen begegnen. Mallora? Geschlossen. Türkei? Wohl eher nicht. Aber wie sieht es eigentlich mit den schottischen Highlands aus? Gut, die Jahreszeit Ende September / Anfang Oktober lässt vielleicht nicht gerade auf Badetemperaturen hoffen... Aber gerade deshalb sind sicherlich wenig andere Touristen mit von der Partie. Und praktischerweise könnten wir mit Edinburgh und der Forth Bridge auch noch zwei UNESCO-Weltkulturerbe abhaken. Gesagt – gebucht :)

27.09.2020 – Loch Lomond und Glencoe

Wegen COVID-19 ist der Flugplan am Frankfurter Flughafen immer noch auf das Notwendigste ausgedünnt. Wie groß der Flughafen ist wird einem jetzt erst so richtig bewusst: statt geschäftigem Treiben herrscht hier gespenstische Leere. Vereinzelt besetzte Schalter fertigen eine überschaubare Anzahl an Fluggästen ab, die bunte Mund-Nase-Bedeckungen tragen. Viele Shops und Restaurants sind geschlossen. Erst kurz vor unserem Abfluggate finden wir eine geöffnete Bar, an der wir uns unseren ersten „verheirateten“ Abflugsekt gönnen.

 

Pünktlich um 15:55 Uhr Ortszeit liefert die Lufthansa uns in Edinburgh ab, wo sich ein ähnliches Bild bietet, wie zu Haus. Schnell nehmen wir unseren Mietwagen entgegen – einen schneeweißen Vauxhall Grandland X, denn noch am ersten Tag wollen wir von Edinburgh weiterfahren nach Glencoe, das am Fuße der schottischen Highlands liegt und uns als Ausgangspunkt für die Wanderungen der ersten beiden Tage dienen soll.

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Die Fahrt nutzen wir für einen Zwischenstopp in Luss – einem niedlichen kleinen Dorf am westlichen Seeufer, das aus vielen, mit Blumenkästen geschmückten kleinen Cottages aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammt. Das wahre Highlight unseres Besuchs ist jedoch ein Paraglider, der ganz plötzlich und offenbar unfreiwillig schnell mit seinem Gleitschirm auf einer Schafweide landet und gleich darauf von einem galoppierenden Schafbock gerammt wird. Welcome to Scotland!

 

Zum Abendessen landen wir im Drover’s Inn – einem urigen Pub, dessen Wände von allerlei ausgestopften Tieren, Hirschgeweihen und alten Waffen und Rüstungen geziert werden. Wir fühlen uns nur leicht beobachtet, während wir unsere typisch britischen Fish’n Chips und Mince’n Tatties genießen…

 

Als wir in Glencoe ankommen, ist es bereits dunkel. Aber auch im Mondschein lässt sich die atemberaubende Kulisse aus rauen Bergflanken, heidekrautüberzogenen Wiesen, wilden Bachläufen und viel, viel Einsamkeit erahnen.

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Just marriiiiiied :)

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Leichte schottische Küche

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Bucht von Glencoe

28.09.2020 – Ben Nevis-Wanderung

Motiviert, wie wir sind, haben wir uns bei unserer Ankunft gleich für 07:30 Uhr zum Frühstück eingetragen – was wir jetzt am Morgen direkt wieder bereuen. Etwas verschlafen bahnen wir uns im coronakonformen Einbahnstraßensystem den Weg zum Buffet. Es gibt alles, was ein leichtes, schottisches Frühstück ausmacht: Rührei, Baked Beans, gebratene Würstchen und Pilze, Hash Browns und natürlich Haggis. Haggis? Haben wir schonmal gehört… das ist doch dieses typisch schottische Gericht? Das müssen wir natürlich probieren. Glücklicherweise googeln wir die Zutaten erst, nachdem wir bereits probiert haben – Haggis besteht nämlich tatsächlich aus dem Magen eines Schafes, der mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett, Zwiebeln und Buchweizen gefüllt wird. Unseres ist zum Glück großzügig gesalzen, was den Innereiengeschmack eindeutig überdeckt.

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Auch wenn das Wetter uns wolkenverhangen und mit leichtem Nieselregen begrüßt, beschließen wir, unseren Plan für den heutigen Tag durchzuziehen: Wir wollen auf den Ben Nevis wandern – mit 1345 m der höchste Berg Großbritanniens. Die ersten 300-400 m sind auch tatsächlich noch ganz malerisch und führen bei gemäßigter Steigung über Schafweiden und Heidewiesen. Peu à peu verändert sich das Landschaftsbild, und es mischen sich immer mehr Felsen und Steine unter das Heidekraut, bis wir schlussendlich nur noch durch Geröllfelder wandern. Passend dazu befindet sich der Berg mitten in den Wolken, die sich als Niederschlag auf unserer Kleidung absetzen und dafür sorgen, dass wir bereits nach einer Stunde Wanderung völlig durchweicht sind. Nicht nur einmal überlegen wir, umzudrehen, da bereits nach den ersten Metern klar ist, dass wir vom Gipfel ohnehin nichts, aber auch wirklich gar nichts sehen werden. Aber mit so einer Wanderung ist es schließlich auch nicht anders, wie mit der Ehe: Der Weg kann schonmal steinig werden – aber Aufgeben kommt nicht infrage! Wir kämpfen also weiter – und werden oben erwartungsgemäß von einer Wahnsinns-Sichtweite von doch gut 10-15 m belohnt. In einer kurzen Pause von 10 Minuten schieben wir schnell zwei Sandwiches in uns hinein, auch wenn uns dabei fast die Hände abfrieren, denn hier oben herrschen Temperaturen von nur knapp über 0 Grad – es liegt sogar noch ein wenig Schnee. Und dann heißt es: nichts wie runter! Netterweise gibt Petrus beim Abstieg sogar für einige Minuten die Sicht ins Tal frei, so dass wir erahnen können, welch spektakulären Blick wir an einem klaren Tag von oben gehabt hätten. Wir verzichten darauf, zusätzlich noch Bilder zu googeln und trösten uns schulterklopfend damit, dass wir allen Witterungen und Wiedrigkeiten zum Trotz den Weg bis ganz oben durchgezogen haben. Dafür belohnen wir uns am Abend mit einem leckeren Abendessen aus Lachs, Flusskrebsen und Hummer. Wer hätte gedacht, dass man hier so gutes Seafood essen kann?

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Aufstieg im Nebel...

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...und Abstieg bei etwas weniger Nebel

29.09.2020 – Stealtfalls, Glennfinnan-Viadukt und Eilean Donan Castle

Um unsere von der Wanderung noch müden Muskeln gar nicht erst zur Ruhe kommen zu lassen, beginnen wir auch den nächsten Tag mit einer Wanderung. Über eine kleine, kurvige, einspurige Straße erreichen wir wie auf einer Achterbahnfahrt den versteckten Parkplatz der Glen Nevis Gorge. Nach einer knapp 30-minütigen Wanderung durch die spektakuläre Nevis Gorge öffnet sich hinter einem Felsblock ganz plötzlich die Sicht auf die Steall Meadows – ein sattes, grünes Tal, das von einem 120 m hohen Wasserfall, den Steall Falls, dominiert wird. Der Ort ist geradezu magisch. Über eine Drahtseilbrücke überqueren wir den River Nevis, in den der Wasserfall mündet, und versuchen, noch weiter an den Fuß des Wasserfalls vorzudringen. Besonders berühmt wurden die Steall Falls durch die Verfilmungen der Harry-Potter-Romane, wo sie z.B. als Hintergrundkulisse für Harry Potters Kampf gegen den Drachen während der ersten Aufgabe des Trimagischen Turniers dienen.

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Und auch unsere nächste Station lässt uns noch tiefer in die Welt von Harry Potter eintauchen: Das Glennfinnan-Viadukt, das mehrfach täglich von einem Dampfzug, dem Jacobite Steam Train, auf dem Weg zwischen Fort William und Mallaig überquert wird und als Kulisse des Hogwarts-Express diente.

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Und da heute scheinbar der Tag der Filmkulissen ist, stoppen wir zum Abschluss noch am Eilean Donan Castle – einem der wohl meistfotografierten Bauwerke Schottlands, das durch Filme wie „Braveheart“ und „Highlander“ bekannt wurde. Die Burg liegt auf einer kleinen Landzunge im Loch Duich und ist bei Flut komplett von Wasser umschlossen, was ihre Lage besonders malerisch macht.

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Steall Falls

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Glennfinnan Viadukt

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Sonnenuntergang am Eiliean Donan Castle

30.09.2020 – Isle of Skye

Wer schon immer nach einer verwunschenen Landschaft wie aus einem Märchen gesucht hat, der findet sie hier – auf der Isle of Skye. Nirgendwo sonst in den schottischen Highlands liegen die Gegensätze so nah beieinander. Karge Felswände ragen aus dem Boden, wie erstarrte Trolle – und kleine Bächlein und Wasserfälle ziehen sich wie feine Fäden durch die Insel, wie nirgendwo sonst.

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Bei unserer Ankunft verstehen wir auch gleich, warum die Isle of Skye den liebevollen Spitznamen „Insel des Nebels“ trägt… Unser erster Stopp, die bizarre Felsformation Old Man of Storr, ist durch die vorbeiziehenden Nebelschwaden fast durchgehend verdeckt. Wenn die Wolken aber kurz für ein paar Sekunden aufreißen, ist der Ort einfach atemberaubend. Nach einem knapp halbstündigen, teils steilen Aufstiegs erreicht man den 48 m hohen Fels-Riesen, der wie abgestellt über der umliegenden Landschaft thront.

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Nur wenige Kilometer entfernt liegen die Mealtfalls - ein Wasserfall, der sich aus dem Loch Mealt speist und über eine 55 m hohe Steilklippe, den „Kilt Rock“ ins Meer stürzt. Die Form des Kilt Rock soll an das Muster eines Schottenrocks erinnern – dafür braucht man unserer Meinung nach aber einiges an Phantasie (vielleicht sieht es nach ein paar Whiskey anders aus?).

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Ja, und damit auch die Bewegung an diesem Tag nicht zu kurz kommt entscheiden wir uns noch für eine Wanderung rund um den „Quiraing“ – eine gewaltige, geologische Felsformation ganz im Norden der Isle of Skye. Hier muss es vor langer, langer Zeit ganz gewaltig gekracht haben, denn die Felsformation entstand durch einen Erdrutsch, bei dem die Landmasse nach unten weggerutscht ist, und dabei bizarr geformte Felsen zurückgelassen hat, die heute aus den Hügeln ragen – darunter die „Needle“, die „Pyramid“ und den „Table“.

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Ausklingen lassen wir den Abend am Neist Point – dem westlichsten Zipfel der Isle of Skye und einem wunderschönen Viewpoint, der besonders bei Sonnenuntergang den Leuchtturm und die umliegende Landschaft in ein wunderschönes, fast schon gleißendes Licht taucht.

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Old Man of Storr

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Mealtfalls

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Neist Point

01.10.2020 – Isle of Skye

Was man in den schottischen Highlands neben Wandern noch so unternehmen kann? Richtig, Wandern. Ach ja, und Wandern kann man auch. Man kann auch lecker Essen. Man kann aber auch einfach Wandern. Oder Wandern und danach lecker Essen. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt :)

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Heute haben wir uns dafür die Cuillin Hills, genauer gesagt den Aufstieg vom Campingplatz in Glennbrittle zum Coire Lagan – einer Art Bergkessel, der von beeindruckenden Bergspitzen wie dem Sgùrr Alasdair, dem mit 993 m höchsten Berg Großbritanniens außerhalb des Festlands, umgeben ist, entschieden. Inmitten des Kessels befindet sich ein türkisblauer Bergsee, der einen kleinen Wasserfall speist, der den steilen Aufstieg in immer größer werdenden Kaskaden begleitet. Der atemberaubende Blick und die unglaubliche Stille dieses Ortes entschädigt uns allemal, auch wenn unsere Glieder von den vielen Wanderungen mittlerweile schmerzen.

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Unser nächster Stopp sind die sogenannten Fairy Pools – ein sagenumwobener Gebirgsfluss, dessen Wasserfälle in natürliche, türkisblau erscheinende Pools stürzen. Der Legende nach baden hier die Feen – an diesem Tag müssen sie aber bereits vor unserer Ankunft auf dem heillos überfüllten Parkplatz von den durch den Matsch stiefelnden Menschenmassen vertrieben worden sein. Auch wenn die paar Studentinnen, die bibbernd im Bikini ihre Zehen in das eiskalte Wasser tunkten, sich allem Anschein nach durchaus für Feen hielten…?

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Weiter führt unser Weg nach Ullapool. Auf dem Weg machen wir noch kurz Halt bei den Falls of Mesach – einem 45 m hohen Wasserfall, der sich inmitten einer versteckten Schlucht befindet. Da schon fast die Dunkelheit anbricht, sind wir die einzigen Besucher auf der Hängebrücke und können das Rauschen und Tosen des Wasserfalls ganz ungestört genießen. Ein herrlicher Ort!

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Als wir die Hafenstadt Ullapool erreichen, ist es bereits stockfinster. Viel sehen wir daher nicht – müssen wir aber auch gar nicht. Der Anblick eines riesigen Tellers voller Langoustines reicht uns an diesem Abend völlig aus :)

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Wanderung in den Cuilin Hills

Fairy Pools

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Bester Tagesabschluss :)

02.10.2020 – Chanonry Point, Inverness & Cairngorm National Park

Eigentlich wollten wir heute früh in aller Ruhe Ullapool erkunden und ein wenig am Meer entlang flanieren. Dummerweise hat Julia aber noch am Vorabend den Reiseführer gelesen und zufällig herausgefunden, dass es in der Nähe von Inverness einen Ort gibt, an dem sich Delfine von Land aus beobachten lassen: der Chanonry Point bei Fortrose. Das besondere an diesem Ort ist die Landzunge, die sich ca. 2,2 km in den Meeresarm des Moray Firth erstreckt. Die gegenüber liegende Landzunge verengt den Moray Firth hier auf eine Breite von gerade mal 1,25 km. Durch diese Meerenge müssen nicht nur Schiffe, sondern auch Fischschwärme – ein ideales Jagdrevier für die Delfine.

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Was noch dümmer ist: Die Chancen, tatsächlich Delfine zu sehen, sollen genau eine Stunde nach Einsetzen der Flut am besten sein. Laut Gezeitentabelle also um 07:19 Uhr. Als wäre das nicht schon schlimm genug, beträgt die Fahrtzeit von Ullapool nochmal gute 1,5 Stunden. Warum müssen die Delfine nur so gottverdammte Frühaufsteher sein...?

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Mit Mühe und Not raffen wir uns um 05:30 Uhr aus dem Bett. Schon die Fahrt zum Chanonry Point ist abenteuerlich, führt sie doch mitten über einen großen Golfplatz. Wir sind heilfroh, dass alle Golfer um diese unchristliche Zeit noch schlafen oder gerade von ihren Bediensteten das Frühstück serviert bekommen. Rund um den Parkplatz verteilt sitzen bereits Fotografen mit riesigen Teleobjektiven. Super – so falsch können wir also nicht sein, denken wir. Und dann heißt es warten… und warten… und warten. Ist das da hinten nicht ein Delfin? Ach nein – nur ein Stock, der im Wasser treibt… Long story short: Natürlich haben wir keine Delfine gesehen. Dafür wurden wir von einer Gruppe Seelöwen, die direkt vor dem Strand der Landzunge badeten und spielten, entschädigt.

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Als wir uns in Inverness bei einem Spaziergang am Ufer des River Ness eine heiße Schokolade mit extra viel Sahne und noch Marshmallows on top gönnen, ist die Enttäuschung schon fast wieder verflogen.

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Unser nächster Stopp ist der Cairngorm National Park. Hier haben wir uns für 15:00 Uhr eine „Hairy Coo Safari“ – ein Besuch bei den legendären Highlandkühen mit den abgefahrenen Frisuren gebucht. Vorher möchten wir aber noch den Pinienwald „Rothiemurchus Estate“ erkunden. Aufgrund der schier unendlichen Größe dieses Waldes (und unseres nicht enden wollenden Muskelkaters) entscheiden wir uns diesmal gegen das Wandern und satteln stattdessen auf Mountainbikes um. Auf dem „Old Logging Way“ fahren wir auf ordentlich angelegten Waldwegen bis zum Loch Morlich, einem wunderschön gelegenen See mit einigen Wassersportmöglichkeiten. Da wir noch Zeit haben, beschließen wir noch einen Schlenker bis zum Loch An Eilein anzuhängen. Die Wege werden dabei durch den vorangegangenen Regen immer schlammiger. Besonders Julia hat sichtliche Freude daran, durch die Pfützen zu brettern. Nach knapp 3 Stunden Fahrt sind wir schlussendlich glücklich und kaputt und unsere Kleidung reif für die Wäsche.

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Auf der anschließenden Hairy Coo Safari lernen wir nicht nur den fast 800 kg schweren Bullen Angus, sondern auch den super sympathischen Führer Ray aus London kennen, der uns mit viel Liebe zum Detail nicht nur die Kühe, sondern auch die jungen Jahre seiner Frau im Cairngorm National Park erklärt.

Und unser Hotel toppt an diesem Abend den bisher coronabedingt ohnehin schon hohen Hygienestandard: Hier werden sogar die Teebeutel einzeln in Plastik verpackt und desinfiziert. Sicher ist sicher!

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Endlich mal nicht Wandern!

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Loch an Eilein

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Wir haben die Haare schön!

03.10.2020 – Cairngorm Reindeer Centre, St. Andrews & Forth Bridge

Heute haben wir unser Frühstück ausnahmsweise erst zu 08:15 Uhr gebucht – was für uns soviel heißt wie: „Ausschlafen“! An diesem Morgen regnet es in Strömen. Ohne die Vorhänge zu öffnen, hören wir die Regentropfen bereits an die Fensterscheiben klopfen.

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Da heute ein Besuch im Cairngorm Reindeer Centre bei der einzigen wild lebenden Rentierherde Großbritanniens auf dem Programm steht, fällt uns das Aufstehen dennoch nicht schwer. Nachdem wir uns am vereinbarten Treffpunkt eingefunden haben, wandern wir mit zwei Rangerinnen durch ein kleines verstecktes Tal zur Herde. Die Rentiere leben hier zwar wild, werden aber in unterschiedliche Zuchtprogramme eingeteilt. Jedes neugeborene Rentier erhält sogar von den Rangern einen eigenen Namen, der sich jedes Jahr nach einem besonderen Thema richtet, z.B. alkoholischen Getränken (Whiskey…) oder Hülsenfrüchten (Chickpea…). Die Rentiere haben keinerlei Berührungsängste. Manchmal fragen wir uns sogar, ob so einem Rentier klar ist, wie ausladend sein Geweih ist – so nah laufen sie an uns vorbei. Besonders putzig ist eines, dem scheinbar das Geweih juckt: Es malträtiert ein ohnehin erst knappe 30 cm hohes Nadelbäumchen, dem wir unter diesen Umständen keine besonders langen Überlebenschancen einräumen :)

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Der Regen hält den kompletten Rest des Tages an. So beschränkt sich unser Zwischenstopp in der Universitätsstadt St. Andrews auf dem Weg nach Edinburgh auf einen 15-minütigen Spaziergang, bevor wir Zuflucht in einem niedlichen kleinen Café suchen, um unsere nassen Füße bei einer großen Tasse heiße Schokolade (diesmal nicht nur mit Sahne und Marshmallows, sondern zusätzlich noch mit Schoko-Buttons) und selbstgebackenen Scones in den Geschmacksrichtungen „Very Berry“ und „Banana Fudge“ zu trocknen.

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Auch den Forth Bridges Viewpoint erledigen wir im Schnelldurchgang, da es inzwischen wirklich schüttet, wir aber kein UNESCO Weltkulturerbe ohne Beweisfoto verlassen können.

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Nachdem wir unsere Schuhe im Hotel trockengeföhnt haben, gönnen wir uns ein leckeres Essen bei „Bertie‘s Proper Fish’n Chips“. Bei der anschließenden, wirklich gut gemachten Tour durch die unterirdischen Vaults der South Bridge mit ihren gruseligen Schauergeschichten holen wir uns dafür noch eine gesunde Portion Verfolgungswahn vor dem Schlafengehen ab.

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Cairngorm Reindeer Centre

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Schietwetter in St. Andrews

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Hilft beim wieder Aufwärmen :)

04.10.2020 – Edinburgh

Unser letzter richtiger Urlaubstag beginnt trocken und sonnig – beste Vorzeichen für eine ausgiebige Sightseeingtour durch Edinburgh. Mit einem Coffee to Go schlendern wir durch die Stadt zu unserem ersten Programmpunkt: „Pickerings Jolly Gin Tour & Tasting“. Na klar – was kann es Schöneres geben, als seinen Tag mit einem guten Gin Tonic starten? Die Führung durch die Destillerie ist liebevoll gemacht und erzählt die ungewöhnliche Geschichte zweier Gründer, die ihre Leidenschaft zu ihrem Geschäft gemacht haben, und dabei auf ihre ganz individuelle, kreative Weise Lösungen für Probleme finden, denen sich sonst nur große kommerzielle Destillerien gegenüber sehen. Jede Maschine hat hier einen Namen, und jeder Gegenstand seine ganz persönliche Geschichte. Naja, und vielleicht trägt auch der wohldosierte Gin während der Tour ein bisschen zur guten Stimmung bei :)

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Weiter führt uns unser Weg durch die Stadt vorbei an der Statue von Greyfriars Bobby, einem Hund, der der Legende nach 14 Jahre am Grab seines verstorbenen Herrchens ausgeharrt hat – übrigens auf demselben Friedhof, von dessen Grabsteinen J.K. Rowling einige Namen in ihre Harry Potter-Romane übernahm, wie z.B. auch Thomas Riddle alias Lord Voldemort. Über die Royal Mile mit ihren Dudelsack spielenden Fotomotiven erreichen wir das Edinburgh Castle, von dem sich ein toller Ausblick über ganz Edinburgh bietet.

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Ein weiterer Pflichtbesuch ist die Scottish Whiskey Experience – eine interaktive Führung, bei der uns nicht nur die Herstellung des Whiskey, sondern auch die typischen Geschmacksrichtungen je nach Herstellungsregion nähergebracht wird. Ein Tasting darf dabei natürlich nicht fehlen. Wobei uns am Ende doch eine stinknormale „Pint Pause“ irgendwie am liebsten ist :)

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Mit einem Festmahl aus Hummer und Jakobsmuscheln lassen wir den Urlaub ausklingen, bevor wir am nächsten Morgen zurück nach Frankfurt fliegen.

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Blick über Edinburgh

Princes Street

Zum Abschluss :)

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