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Kroatien

Unsere Reiseroute

Reisezeitraum:

11 Tage - 25.04.-05.05.2014

Start- und Endpunkt:

Frankfurt/Main

Stops entlang der Route:

Frankfurt – Zadar – Nationalpark Plitvicer Seen – Nationalpark Paklenica – Sibenik – Trogir – Split – Insel Hvar – Dubrovnik – Insel Korcula – Makarska – Nationalpark Krka – Zadar – Frankfurt

Zurückgelegte Strecke:

1.600 km

Tag 1 – 25.04.2014 - Zadar

Am 25.04.2014 landen wir gegen 23 Uhr in Zadar, Nord-Dalmatien. Mit dem Bus machen wir uns auf den Weg ins Zentrum der historischen Hafenstadt, das auf einer Landzunge direkt an der kroatischen Adriaküste liegt. Wegen unserer späten Ankunftszeit haben wir uns vorsorglich für die ersten beiden Nächte ein kleines Apartment gebucht. Dieses finden wir problemlos, und nur wenige Minuten nach unserer Ankunft trifft auch unser Vermieter ein, der scheinbar direkt von einer Party kommt, um uns die Schlüssel zu übergeben. Auch wir lassen uns nicht davon abhalten, kurz nach Mitternacht noch einen ersten Erkundungszug durch die Altstadt zu unternehmen.

 

Berühmt ist die Stadt für die Seeorgel des Architekten Nikola Basic, die wohl auf ihre ganz eigene Art einzigartig in der Welt ist. Ganz natürlich pressen Meereswellen Luft in direkt an der Uferpromenade angebrachte Orgelpfeifen, wodurch dann je nach Wellengang und Pfeifengröße unterschiedliche Töne erzeugt werden, die zusammen ein ganz eigenes Lied ergeben, das im ersten Moment an Walgesänge erinnert. Wir verweilen eine ganze Zeit an diesem Ort, der irgendwie beruhigend auf uns wirkt.

 

Unmittelbar neben der Seeorgel hat der Architekt einige Jahre später einen 22m großen Kreis aus Glasplatten unterschiedlicher Größen und Beschichtungen installiert, den „Sonnengruß“.  Tagsüber fangen die Glasplatten das Sonnenlicht ein und projizieren mit der so gewonnenen Energie am Abend bunte Lichtspiele.

Abendstimmung an der Uferpromenade in Zadar

Der "Sonnengruß"

Tag 2 – 26.04.2014 - Zadar

Da wir gestern im Dunkeln nicht mehr viel von Zadar zu sehen bekommen haben, sind wir gespannt, die Stadt heute im Hellen zu erkunden. Beim Frühstück auf dem zentralen Hauptplatz planen wir unsere Tour. Der historische Stadtkern liegt auf einer Halbinsel ist von einer venezianischen Mauer umgeben, und Zadar wird als eine Perle der kroatischen Kultur und Geschichte gepriesen.

Wir beginnen unsere Tour mit der Kirche St. Donatus, die mit ihrem ungewöhnlichen runden Kirchenschiff ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt darstellt. Im Inneren eher schmucklos, aber angenehm kühl, wird sie heute nur noch als Konzertsaal und Veranstaltungsraum genutzt.

 

Weiter geht’s in den südlichen Teil der Altstadt, in dem reges Treiben herrscht. Ein lokaler Radiosender feiert dort ein großes Fest, und gerade führen unzählige Kindergruppen Tänze in verschiedenen Vogelkostümen vor. Alle sind wahnsinnig aufgeregt an ihrem großen Tag, und wuseln wild durcheinander. Wir mischen uns eine Weile unter’s Volk, dann machen wir uns auf den Weg zur Festung „Forte“, die schon 1567 durch einen venezianischen Heerführer errichtet wurde und zur Verteidigung der Stadt diente. In den ursprünglichen Verteidigungskanälen rund um die Festung befindet sich heute eine Parkanlage.

Durch das südwestliche Stadttor, das sogenannte „Landtor“ treten wir zurück in den alten Stadtkern. Zeit für eine Pause, und das erste Bierchen des Tages :) Wir kämpfen unseren Weg über den Markt und zwischen den vielen blau-weißen Souvenirständen entlang zum Adriaufer, und machen es uns auf der Promenade gemütlich (naja, soweit man eine Temperatur von maximal 15 Grad, stürmischen Wind und eindeutig aufziehenden Regen als gemütlich bezeichnen kann ;)

 

Vor dem Abendessen machen wir noch einen Abstecher durch den Fischereihafen, wo gerade Netze sortiert und Fischerboote mit frischen Eis beladen werden, in die Neustadt, um unseren Mietwagen für den nächsten Tag klar zu machen. Denn gleich morgen wollen wir unsere Rundtour bis ins südliche Dalmatien starten.

 

Tipp:

In Kroatien gibt es tolle, familiengeführte Restaurants, sogenannte „Konobas“. Diese Restaurants sind meist sehr klein und bieten nur zwei bis drei Gerichte pro Tag an, dafür punkten sie aber mit ihrer herzlichen Atmosphäre und einem ganz authentischen Einblick in die kroatische Küche. In Zadar können wir das „Na po ure“ absolut weiterempfehlen.

Kirche St. Donatus in Zadar

Tanzaufführung

Yachthafen in Zadar

Fischereihafen

Das Wetter schlägt um ... :(

Tag 3 – 27.04.2014 – Nationalpark Plitvicer Seen

Wir quälen uns früh aus unseren Betten und stehen pünktlich um 8 Uhr morgens am vereinbarten Treffpunkt parat, um unseren Mietwagen entgegenzunehmen. Der Treffpunkt liegt zwar bei einem Hotel etwas ab vom Schuss, aber für ein Schnäppchen tun wir ja fast alles :) Und wir warten…und warten… und warten… aber weit und breit ist von einem Mietwagen nichts zu sehen. Erst als wir schon fast wieder gehen wollen, fährt ein völlig entspannter Kroate doch noch vor. Puh!

 

Und los geht unser Trip zunächst in Richtung Norden, in den Nationalpark Plitvicer Seen. Schon auf dem Hinweg werden wir von scheinbar unaufhörlichem Regen begleitet. Und auch als wir ankommen und zwischen einer Gruppe Japanerinnen mit unheimlich hohen Pumps (total praktisch für einen Nationalpark…!) das Boot besteigen, das uns über den ersten See bringen soll, regnet es noch Bindfäden. Also, Kapuze auf, Kamera wasserdicht verstaut, Augen zu und durch. Der ganze Park ist von Holzstegen und Wanderwegen durchzogen, so dass man die 16 kaskadenartig angeordneten Seen gut zu Fuß erwandern kann. Die Seen sind untereinander durch Karstzuflüsse und Wasserfälle verbunden, was ein einzigartiges Naturschauspiel ergibt. Kein Wunder, dass der Nationalpark schon 1979 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Besonders beeindruckend sind der „große Wasserfall“ (Veliki slap), der mit seinen 78m zugleich der höchste Wasserfall Kroatiens ist, und der Galovac-Wasserfall an den oberen Seen, der mit 25m und seiner tollen Lage ebenfalls beeindruckt. Leider ist zu der Zeit unseres Besuchs der Rundweg um die oberen Wasserfälle und zurück zum Nationalparkeingang wegen Überschwemmungen gesperrt, so dass wir gezwungen sind, den Shuttle-Bus zurück zu nehmen. Naja, vielleicht auch gar nicht so schlecht, denn mittlerweile sind wir bis auf die Haut durchnässt. Wir lassen es uns trotzdem nicht nehmen, noch eine Runde um die unteren Wasserfälle am Fluss Plitvica zu drehen, sind dann aber froh über eine warme Heizung im Auto.

 

Eigentlich wollten wir heute zum ersten Mal zelten, möchten aber spießigerweise nicht gleich am ersten Tag unserer Rundreise eine Lungenentzündung riskieren. Deshalb machen wir uns dann doch auf die Suche nach einer kleinen Pension im Nationalpark Paklenica, wo wir am nächsten Tag wandern gehen wollen. Wir sind so müde, dass es nicht mal mehr für ein Abendessen reicht – nach einer heißen Dusche schlafen wir beide auf unseren Betten ein und wachen erst früh am nächsten Morgen wieder auf.

Abfahrt per Boot

Rundweg durch den Nationalpark

Naja, nass sind wir ja sowieso schon!

Galovac-Wasserfall

Letztes Highlight am Ende der Tour

Tag 4 – 28.04.2014 – Nationalpark Paklenica

Da es gestern zum Abendessen nicht mehr gereicht hat, starten wir gleich wie echte Camper in den Tag - mit einer ordentlichen Portion Nudeln, die wir mit dem Gaskocher auf dem Balkon zubereiten. Mmmmh :D 

So starten wir fit und gestärkt in den Nationalpark Paklenica, der inmitten des Velebit-Massivs liegt, das das kroatische Festland von der Küste trennt. Der Nationalpark umfasst zwei gigantische Schluchten, die „Velika Paklenica“ – große Schlucht, und die „Male Paklenica“ – kleine Schlucht, in denen Klippen teilweise bis über 400m steil ins Tal ragen. Wir wählen einen Wanderweg, der beide Schluchten verbindet und ein Paradies für Kletterer darstellt. Der erste Teil des Weges verläuft relativ flach an einem Bachlauf entlang. Da uns schnell langweilig wird, beschließen wir, nicht den „normalen“ Weg zu nehmen, sondern stattdessen ins Gebirge abzubiegen, in Richtung einer ausgeschilderten Kirchenruine. Wir wundern uns noch, dass ausgerechnet dieses Schild, im Gegensatz zu allen anderen, keine Entfernungsangabe macht. Dann kraxeln wir aber auch schon beherzt den Berg hinauf. Erst nach einer ganzen Zeit beginnen wir uns zu fragen, ob wir denn tatsächlich auf dem richtigen Weg sind, denn der Weg wird gefühlt immer steiler, und von einer Kirche ist weit und breit nichts zu sehen. Wir wollen schon aufgeben, werden aber für unseren Aufstieg mit einer Wahnsinns-Aussicht über die Schlucht bis hin aufs Meer belohnt. Wir brauchen ein paar Momente um durchzuatmen, bevor wir diesen Blick so richtig genießen können ;) Auf einem schmalen Trampelpfad an Steilhängen vorbei, durch den Wald und über einen Gebirgsbach finden wir dann schlussendlich auch die Hütte, die russische Touristen mit Wodka und uns mit einem kühlen (Dosen-)Bier versorgt. Wie es sich gehört!

 

Da es auf dem Rückweg wieder zu regnen beginnt, wählen wir den einfachen und schnelleren Weg wieder ins Tal – gerade bevor es richtig anfängt zu schütten, schaffen wir es zurück zum Auto. Perfektes Timing.

 

Von hier aus machen wir uns auf den Weg gen Süden in die historische Hafenstadt Sibenik. Dort angekommen finden wir etwas südlich der Stadt einen sehr einsamen „Campingplatz“ direkt am Meer. Eigentlich ist der Platz nicht mehr als eine Wiese mit einem Waschhäuschen. Nicht sicher, ob und wer diesen Platz betreut, schlagen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub unser Zelt für die Nacht auf.

 

Da es noch hell ist und das Wetter sich mittlerweile wieder beruhigt hat, wollen wir den Abend noch dazu nutzen, einen ersten Rundgang durch die Stadt zu machen. Zum Pflichtprogramm gehört die Kathedrale St. Jakobus, die ebenfalls zur Liste der UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Anschließend suchen wir uns ein nettes Plätzchen an der Promenade am Meer für ein gemütliches Glas Wein. Als es langsam beginnt, dunkel zu werden, machen wir uns auf den Weg zurück zu unserem Nachtlager. Der Campingplatzbetreiber ist inzwischen aufgetaucht und von Gästen zu dieser Jahreszeit sichtlich überrascht... Bei unserem ersten „romantischen“ Dinner mit Gaskocher am Meer mit einem exklusiven Menü aus Bockwurst und Spiegeleiern sowie einer Flasche Wein lassen wir den Abend ausklingen.

Ausblick über die Mala Paklenica

Wann sind wir denn endlich oben?

Wanderweg mit Hindernissen

Kathedrale St. Jakobus in Sibenik

Sonnenuntergang im Hafen

Tag 5 – 29.04.2015 – Sibenik, Trogir & Split

Von der Sonne geweckt geht es zum wach werden unter die kalte Dusche - warmes Wasser gibt es auf unserem Luxus-Campingplatz nicht...

 

Den Vormittag nutzen wir noch für einen ausführlicheren Rundgang durch die Altstadt von Sibenik. Von der Kathedrale St. Jakobus weiter durch die engen Gässchen des historischen Stadtkerns, wollen wir eigentlich hoch zur Festung, welche aber leider wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Der Aufstieg lohnt sich aber trotzdem, denn in den Gassen findet man viele kleine Handwerksläden, Cafés und sogar einen mittelalterlichen Garten mit allerlei Heilkräutern und einem super schönen Blick über die Stadt. Und endlich kommt auch die Sonne mal wieder heraus!

 

Kurz vor Mittag machen wir uns auf den Weg ins ca. 30 km weiter südlich gelegene Trogir, eine weitere UNESCO Weltkulturerbestätte. Die schöne, verwinkelte Altstadt befindet sich auf einer kleinen Insel umgeben von mittelalterlichen Festungsmauern und ist nicht zugänglich für Autos. Man kann deutlich die Einflüsse der venezianischen Herrschaft nach 1409 an den vielen Romanik- und Renaissance-Bauten erkennen. Kaum durch die Eingangspforte gegangen erreicht man zuerst den Kirchplatz mit der Kathedrale St. Lovro. Vom Glockenturm aus hat man eine einmalige Aussicht auf die Stadt Trogir und die anliegende Bucht. An der Nordspitze bewacht ein Fort die Einfahrt zur Hafenbucht der Stadt. Hier kann man schön gemütlich an der Promenade entlang schlendern, schätzen, welche der vielen Yachten im Hafen wohl die teuerste ist und in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants kroatisch schlemmen.

 

Kurz bevor wir unsere nächste Station Split erreichen, machen wir noch Halt in Solin, das im Jahre 78 vor Christus von den Römern gegründet wurde und noch heute Ruinen und Grundmauern der damaligen Stadtmauer, Kirchen und Häusern und sogar eines Amphitheaters zeigt. Da die Ausgrabungsstätten heutzutage mitten in einem Industriegebiet liegen, müssen wir den Eingang erstmal suchen. Ansonsten ist es ein netter Abstecher, aber von alten Steinen haben wir an diesem Tag dann auch erstmal genug.

 

Als es langsam dunkel wird, ist es Zeit einen Zeltplatz für die Nacht zu suchen. Etwas südlich von Split werden wir fündig – diesmal ist es eine schöne Anlage direkt am Meer, sogar mit Beleuchtung, richtigen Waschhäusern und warmem Wasser! :) Um noch ein wenig in den Genuss kroatischer Spezialitäten zu kommen, gehen wir am Abend noch in die Stadt und suchen uns ein sehr gemütliches Restaurant heraus, um die lokale Spezialität „Brodetto“, eine Fischsuppe zu probieren. Aber Vorsicht – hier ist alles drin: Fischflossen, Gräten, Kopf…

 

Als wir zurück zum Zeltplatz schlendern, kommen wir am Säulengang des Diokletianspalasts vorbei. Mitten auf dem Platz spielt eine Band und lädt uns ein, gemütlich auf den Treppen zu sitzen und einfach den Jazzklängen zu lauschen.

Morgens im Zelt

Marktplatz in Sibenik

Kirchplatz in Trogir

Kathedrale St. Lovro

Blick vom Glockenturm der Kathedrale St. Lovro

Zwischenstopp in Solin

Amphitheater in Solin

Abendspaziergang durch Split

Kathedrale St. Jakobus

Tag 6 – 30.04.2014 – Split & Hvar

Mit einem ausgiebigen Frühstück dank Campingkocher starten wir in den Tag. Heute steht noch einmal Split mit seiner alten Festung und dem Diokletianspalast auf dem Programm. Da wir noch am Nachmittag mit der Fähre zur Insel Hvar fahren wollen, holen wir uns zuerst ein Fährticket und können so auch kostenlos das Auto keine 500m von der Altstadt entfernt abstellen.

 

Durch kleine Tore kann man von der Uferpromenade aus die alten Festungsmauern in die Altstadt durchqueren. Die Altstadt wird vom römischen Diokletianspalast dominiert, der kein Palast im eigentlichen Sinne, sondern eher das“Herz“ der Stadt - ein Gewirr aus engen Gassen, in denen man Bars, Restaurants, Geschäfte und vor allem immer viele Menschen findet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Bau immer wieder verändert. Wir besuchen auch die weitläufigen Katakomben des ursprünglichen Palastes. Auf den Glockenturm der Kathedrale St. Domnius kann man wieder über zahlreiche Treppen nach oben, um eine tolle Aussicht über Split zu bekommen. Allerdings sollte man den Zeitpunkt cleverer wählen, als wir: Pünktlich um 12 Uhr beginnen natürlich die Glocken zu läuten. Laut ist dafür kein Ausdruck...

 

Das nordwestliche Stadttor wird vom „Gregor von Nin“, einer gigantischen Bronzestatue bewacht. Der Sage nach soll es Glück bringen, seinen (inzwischen blank polierten) linken großen Zeh zu reiben – das lassen wir uns natürlich nicht nehmen.

 

Nachdem wir uns auf der Promenade noch einen Kaffee in der Sonne gegönnt haben, müssen wir los – die Fähre nach Hvar legt bald ab. Die Fahrt dauert 2 Stunden und führt bis nach Stari Grad, einem 2600-Seelen Dorf im Nordwesten der Insel. Verglichen mit der „Hauptstadt“ der Insel, Hvar Town, geht es hier sehr gemütlich zu. Als wir ankommen, legt im Hafen gerade eine Segelregatta an, und die Älteren sitzen zusammen und spielen Boule oder Karten in der Sonne. Auf dem Weg nach Hvar selbst steht noch ein UNESCO-Weltkulturerbe an: die Ebene von Stari Grad, die bereits seit der Antike landwirtschaftlich genutzt wird. Zuerst haben wir Schwierigkeiten, die besagte Stelle überhaupt zu finden. Und als wir ankommen entpuppt sich die Ebene tatsächlich als nicht mehr, als ein paar Felder mit Strommasten darauf. Daneben ein vielleicht DIN A4-großes Schild mit dem Zeichen der UNESCO. Und das soll ernsthaft ein Weltkulturerbe sein? Ganz sicher ist es der größte Flop unserer gesamten bis dato gesammelten Weltkulturerbe. Aber hey: Wir waren da! Check. ;)

 

Nach dem dann doch recht kurzen Stop in der Ebene kommen wir noch vor Sonnenuntergang in der Stadt Hvar an. Die Stadt hat eine schöne kleine Hafenbucht, in der die komplette Segel-High Society anlegt. Wer etwas auf sich hält, flaniert hier in den Sommermonaten am Abend die Hafenpromenade entlang, begutachtet die schicken Yachten der Konkurrenz und geht anschließend in den unzähligen Nachtclubs ausgelassen feiern. Dass hier das Preisniveau etwas höher ist, kann man also erahnen - trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen, uns unter’s Volk zu mischen und einen kühlen Aperitif in der kleinen Altstadt am Hafen zu nehmen. Hoch über der Bucht wacht eine Festung, und natürlich müssen wir auch auf diesen Berg rauf, um noch die tolle Aussicht auf das Mittelmeer mitzunehmen.

 

Als wir endlich einen Zeltplatz finden, ist es bereits dunkel, außerdem scheint er geschlossen zu sein. Egal, denken wir uns - unser treuer Campingkocher sorgt schon für eine warme Mahlzeit, und Wein haben wir auch noch dabei...

Blick auf Split - von oben

Altstadt von Split

Magischer Zeh :)

Altstadt von Stari Grad

Fischernetze in Stari Grad

Ebene von Stari Grad - Highlight der Welterbeliste...

Stadtzentrum von Hvar

Hafen von Hvar - oben die Festung

Blick von der Festung auf's Meer

Kathedrale St. Domnius

Tag 7 – 01.05.2014 – Hvar & Dubrovnik

Die Nacht über beginnt es ordentlich zu regnen – unser Zelt schwimmt deshalb am Morgen fast wie von allein zurück zum Auto. So schnell wir können packen wir alles zusammen und frühstücken etwas Kleines im Auto, während draußen der Regen an die Scheiben klopft. So haben wir uns unsere Camping-Tour vorgestellt! :)

 

Eigentlich wollen wir jetzt nur schnell wieder runter von der Insel, verpassen die erste Fähre aber leider knapp um eine halbe Stunde – und zu allem Überfluss fahren die Fähren hier natürlich nicht so oft.

 

Als wir schlussendlich dann doch wieder auf dem Festland ankommen, machen wir uns auf den Weg nach Dubrovnik. Eigentlich wollten wir so weit gar nicht in den Süden fahren, doch wir kommen mit unserer Tour erstaunlich gut voran, so dass wir unsere Route spontan erweitern. Auf dem Weg nach Dubrovnik müssen wir sogar kurz das Land verlassen und ein Stück durch Bosnien-Herzegowina zurücklegen. Wir fahren kurz oberhalb an der Altstadt von Dubrovnik vorbei und können so einen ersten Blick auf die Stadt erhaschen, im Hintergrund die untergehende Sonne. Schön! Um noch vor Einbruch der Dunkelheit einen Zeltplatz zu finden, müssen wir uns beeilen. Südlich der Stadt werden wir zum Glück schnell fündig, so dass es sogar noch für einen ersten Besuch in Dubrovnik selbst zum Abendessen reicht.

Kroatische Version von Pizza

Dubrovnik am Abend

Stadtmauer von Dubrovnik

Dick eingepackt für die Nacht

Tag 8 – 02.05.2014 - Dubrovnik

In Ermangelung von Alternativen gibt es heute ein waschechtes Camperfrühstück: Pizza von gestern – mmmh!

 

Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel machen wir uns auf den Weg, um die Altstadt von Dubrovnik zu besichtigen. Die Stadt, bereits 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt, ist umgeben von einer massiven Stadtmauer, welche bereits im 8.Jh zum Schutz gegen die Belagerung durch die Sarazenen errichtet wurde. Durch eines der großen Eingangsportale gelangen wir in die Innenstadt direkt auf die Hauptstraße „Stradun“. Hier finden sich Café und Restaurants noch und nöcher. Die Stadt ist voll von Touristen – hier werden in den Sommermonaten sogar die Besucherzahlen, die die Stadt überhaupt betreten dürfen, begrenzt. Uns kommt es schon jetzt wahnsinnig überfüllt vor, vor allem als auch noch ein Kreuzfahrtschiff – größer als die Altstadt von Dubrovnik und deshalb schon von Weitem zu sehen – anlegt und Hunderte von Touris wie die Heuschrecken auf einmal in die Stadt strömen, gut zu erkennen an den großen MSC-Schildern, die einem einfach überall begegnen.

 

Zu jedem Besuch in Dubrovnik gehört natürlich ein Rundgang auf der Stadtmauer. Auf gut 2 km Länge schlängelt sich die bis zu 25m hohe Mauer um den historischen Teil der Stadt. Man hat von der Stadtmauer aus eine tolle Aussicht auf die Adria und kann sich einen guten Überblick über die Altstadt mit ihren roten Ziegeldächern verschaffen. Über die gesamte Länge der Mauer verteilen sich viele Wachtürme, die man größtenteils auch begehen kann. Vor allem der nord-nordwestliche und gleichzeitig größte Turm der Festung, „Minčeta“, lässt sich über zahlreiche Treppenstufen erklimmen. Nach gut 2 km Mauer und direkter Sonne ist der Aufstieg für uns und viele andere Touristen die letzte Härteprüfung vor dem Abstieg zurück in die Altstadt. Die Aussicht vom Turm aus ist die Strapazen aber definitiv wert.

 

Wieder in der Innenstadt, gehen wir durch ein kleines Tor zur Hafenbucht. Mit dem Meeresrauschen im Hintergrund gönnen wir uns ein Radler – oder auch zwei – und ein leckeres Meeresfrüchte-Risotto im Eisentopf im Schatten der Stadtmauer.

 

Bevor wir uns von Dubrovnik verabschieden, besuchen wir noch eine sehr sehenswerte und berührende Ausstellung eines Fotografen, welcher den Bosnienkrieg von 1992-1995 im Land behandelt sowie eine Sonderausstellung zum Krieg in Syrien.

 

Wir verlassen die Stadt bereits am Nachmittag, um uns auf den Weg nach Korcula zu machen. Auf dem Weg nehmen wir noch die Salzfelder und Grenzbefestigungen von Mali Ston mit.

 

Dann geht es durch die vielen Weinfelder zur Ablegestelle und mit der Fähre hinüber zur Insel Korcula. Nach etwas Suche in der Dämmerung (naja, eigentlich war es fast schon dunkel ;( finden wir glücklicherweise noch einen Zeltplatz direkt am Wasser. Mit unserem Kocher bereiteten wir uns ein weiteres Gourmetessen mit unserem schon etwas angeschmolzenen Plastikbesteck zu. Und wenn man schon in einer Weingegend übernachtet, darf zum Abendessen natürlich ein schöner Wein nicht fehlen!

Hafenbucht von Dubrovnik

Straßenmusiker

Onofrio-Brunnen

Aussicht von Stadtmauer

Historische Altstadt

Aussicht vom "Minceta"

Blick auf die Salzfelder in Mali Ston

Späte Überfahrt nach Korcula

Tag 9 – 03.05.2014 – Korcula

Es regnet, als wir in Korcula-City ankommen. Besser gesagt, es schüttet wie aus Eimern… Haben die kroatischen Inseln sich etwa wettertechnisch gegen uns verschworen? Die kleine Altstadt, in der Marco Polo geboren wurde, lädt uns deshalb erstmal auf eine heiße Schoki ein, bis der Regen etwas nachlässt.

 

Entlang der Stadtmauer kann man die ganze Altstadt direkt am Meer umrunden. In der Mitte ragt die Kathedrale St. Markus über alle Häuser der Stadt. Wer die schöne Aussicht über die Stadt genießen möchte, sollte hier unbedingt den Kirchturm besteigen. Erst führt eine normale Wendeltreppe bis zum Dach der Kirche. Dann müssen wir auf das Grün der Ampelanlage warten, um die ein Mann breite Wendeltreppe bis zur obersten Plattform hochzukraxeln. Einziger Nachteil bei dem Wetter: Es ist ganz schön windig da oben – man versteht nicht mal sein eigenes Wort, so laut pfeift es über uns.

 

Außerdem haben wir auch wieder mal das perfekte Timing – 12:00 Uhr. Die Glocken verjagen uns aus dem Turm wieder in die Altstadt, um keinen Hörsturz zu bekommen. Nachdem wir bereits um die Stadt spaziert sind und den Kirchturm erklommen haben, wollen wir uns noch ein bisschen weiterbilden und mehr über die Geschichte Marco Polos lernen, doch ausgerechnet heute hat das Museum geschlossen.

 

So hält uns nicht mehr viel auf der Insel, und wir schlagen den Weg zur Fährstation ein. Doch wie soll es anders sein: Die Fähre fährt erst in 3 Stunden.

Einzige Möglichkeit, die Zeit bis zur Abfahrt zu überbrücken: ein warmes, trockenes Café mit W-LAN suchen und eine heißte Schokolade nach der anderen trinken.

 

Wieder auf dem Festland angekommen, arbeiten wir uns Richtung Norden vor bis nach Makarska und finden ein Zimmer in einem Hostel in der Innenstadt nicht weit von der Uferpromenade.

Korcula City

Kathedrale St. Markus

Glockenturm

Tag 10 -04.05.2014 – Mount Biokovo

Früh morgens geht es schon wieder los: Wir wollen auf den „Hausberg“ von Makarska, den Biokovo. Von einem kleinen Parkplatz am Fuße der Berge wandern wir über steile Wege hinauf auf den ca. 1.700m hohen Gipfel. Dort oben angekommen weht ein so starker Wind, dass wir das Gefühl haben, wegzufliegen, wenn wir uns nicht irgendwo festhalten.

 

Dennoch werden wir mit einem einzigartigen Blick bis nach Italien belohnt. Eigentlich wollen wir noch weiter wandern, doch es ziehen in rasanter Geschwindigkeit graue Regenwolken auf. Wir machen es deshalb wie die Bergziegen und steigen langsam den Berg hinab. Unser Mietwagen ist glücklicherweise noch da, wo wir ihn geparkt haben - nicht weggeweht - und unsere Tour kann direkt weiter gehen.

 

Nach Norden über die Schnellstraße gelangen wir zu unserem nächsten und letzten Reiseziel, dem Nationalpark Krka, welcher berühmt ist für seine Wasserfälle. Eine Unterkunft ganz in der Nähe des Parkeingangs soll uns am nächsten Morgen den Weg in den Park verkürzen.

Aussicht vom Mt. Biokovo

Es ziiiieht!

Steiniger Abstieg

Rückweg nach Makarska

Tag 11 – 05.05.2014 – Nationalpark Krka

Der Nationalpark Krka erwartet uns bereits früh mit Sonnenschein und bestem Ausflugswetter. Im Nationalpark findet sich vielfältige Flora und Fauna, aber was viel spannendender ist: die einzigartigen Wasserfälle. Es gibt viele kleine und acht große Wasserfälle mit einer Höhe von max. 32m, wobei die Wasserfälle teilweise bis zu 17-stufige Kaskaden haben mit einer Gesamthöhe von bis zu 60m.

 

Wir begeben uns am Parkeingang in einen der Busse, die uns vom Eingang runter zum Flußtal bringen. Dort besichtigen wir einen der größten Wasserfälle. Über Holzstege kann man direkt über die Wasserfälle gehen und so einem Rundgang folgen, bis man an der größten Kaskade unten ankommt. Da es die letzten Tage viel geregnet hatte, musste man aufpassen, keine nassen Füße auf den überschwemmten Stege zu bekommen.

 

Auf dem Weg zum nächsthöheren Wasserfall stoppen wir noch kurz an einem Aussichtspunkt, von dem man das Franziskanerkloster der barmherzigen Mutter von 1445 auf einer Insel mitten im See sehen kann. An unserem Ziel angekommen, erwarten uns wieder einmal gefühlt Tausende von Stufen, bis zu einer Plattform, von der aus man das Tal und alle Kaskaden des darunter gelegenen Wasserfalls überblicken kann. Auch ein kleines Museumsdorf gibt es, das zeigt, wie das Wasser der Wasserfälle früher für das Mahlen von Getreide genutzt wurde.

 

Ein letzter großer Wasserfall wartet aber noch auf uns. Wieder mit dem Auto fahren wir dorthin und wollen zusätzlich noch das großumworbene Amphitheater besichtigen. Zuerst die Einfahrt verpasst, also nochmal zurück. Auto abgestellt wo Platz war und den Weg zum Amphitheater gesucht – naja, man könnte sagen ein Flop. Von der Ruine sind mit sehr viel Fantasie noch ein paar zusammengebrochene Steine zu sehen...

 

Ein paar Kilometer weiter finden wir dann endlich auch den Aussichtspunkt des letzten und größten Wasserfalls des Nationalparks. Nach diesem schönen letzten Tag in Krka führt unsere Tour uns zurück zu unserem Startpunkt in Zadar. Auto abgegeben, noch schnell kühle Drinks für die Wartezeit am Flughafen besorgt, und dann hören wir auch schon den vertrauten Ryanair Jingle – „Sie hatten einen pünktlichen Flug“. So geht unsere zwar kurze, aber abenteuerliche Reise durch Dalmatien zu Ende.

Wasserfälle in Krka

Es ziiiieht!

Kaskaden in Krka mit kleinem Wasserkraftwerk

Fahrt zum letzten Wasserfall

Flora und Fauna in Krka

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